Der NFL-Draft ist vorbei und die Fantasy Saison beginnt. Während sich die ersten Hardcore Fans in ihre Rookie Drafts (Dynasty League) stürzen, bleibt für den normalen Fantasy Spieler noch genug Zeit sich ideal vorzubereiten.
Wann sollte ich spätestens beginnen?
Leider gibt es kein magisches Datum ab dem alle benötigten Infos verfügbar sind. Ich für meinen Teil beginne bereits jetzt mir die Roster der einzelnen Teams anzusehen. Wirklich sinnvoll ist es wahrscheinlich während der Training Camps Ende Juli zu beginnen. Erst in diesen Camps entscheidet sich oftmals wie genau sich die depth charts der einzelnen Teams zusammensetzen. Gerade für Spieler die das erste Jahr dabei sind empfehle ich allerdings etwas früher zu starten und das ganze entspannt anzugehen, immerhin gilt es zwischen 150 und 200 Fantasy relevante Spieler kennenzulernen. Wer hier nur ein schnelles Update braucht spart natürlich wertvolle Zeit.
Auf was achte ich?
Spielzeit
Ich folge dem Leitspruch: „Opportunity beats talent“. Der talentierteste Spieler der Welt kann keine Fantasy Punkte produzieren, wenn er nur auf der Bank sitzt. Deshalb solltet darauf achten das euer Spieler oft genug den Ball bekommt. Seht euch also die Depth Charts aller Teams genau an.
Die wichtigsten Stats hier: Targets für Wide Receiver/Tight Ends, touches(carries+targets) für Running Backs.
Mitspieler
Selbst großartige Wide Receiver wie DeAndre Hopkins erleben Seuchensaisonen, wenn ihnen ein Quarterback wie Brock Osweiler den Ball zuwirft. Auch wird es für Stars oft schwieriger wenn sie die einzigen fähigen Spieler im Team sind. Ein zweiter guter Passempfänger verhindert zum Beispiel double/triple teams, die den Star-WR deines Teams neutralisieren könnten. Ein Wide Receiver a la A.J. Green lässt die Safeties wiederum tiefer stehen und verhindert das sich die Defense auf das Laufspiel konzentriert und umgekehrt. Und was eine gute bzw. schlechte O-Line aus einem mittelmäßigem Runningback machen kann weiß denke ich jeder.
Coaching/System
Jeder Trainer hat seine eigene Philosophie. Hier kann man viel aus vergangenen Jahren ableiten. Die New England Patriots verwenden seit Jahren ein effektives RBBC. Hier teilen sich die Running Backs die Aufgaben auf, während andere Teams wie die Cardinals voll und ganz auf einen Runningback vertrauen.
Erfahrene Fantasy Spieler können sich an dieser Stelle auch über run blocking Schemes, X/Y/Z Receiver und die jeweiligen Systeme der Offensive-Coordinators informieren.
Für unerfahrene Fantasy Spieler reicht es oft ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Positionen in welcher Offensive besonders gefördert bzw. vernachlässigt werden. Drew Brees neigt zum Beispiel dazu den Ball in der gesamten Offensive zu verteilen und viele Spieler einzubinden während Jameis Winston dafür bekannt ist jedes zweite Play über Mike Evans zu spielen.
Talent
Markus Wheaton ist kein Martavis Bryant. Als Bryant 2016 für die ganze Saison suspendiert wurde, fand sich Wheaton in einer perfekten Situation wieder, konnte diese allerdings nicht nutzen. Während es für Runningbacks oft einfacher ist vom Ausfall/Abschied eines Starters zu profitieren ist es vor allem für Wide Receiver und Tight Ends oft sehr schwer in die Fußstapfen des Vorgängers zu treten. Auch körperliche Einschränkungen tragen dazu bei, dass kleine Spieler wie Cole Beasley, niemals den Ausfall einen großgewachsenen, athletischen Outside-Receivers kompensieren können.
Was mache ich mit diesen Infos?
Für die Hardcore-Fans: Wir erstellen Rankings, ohne Hilfe.
Für alle anderen: Wir passen Rankings an.
Cheatsheets und Position Ranks findet man für jedes Ligaformat und jede Ligagröße zu Hauf im Internet. Würde man strikt nach diesen Listen vorgehen, bräuchte man nicht zu recherchieren und würde damit auf einen großen Teil des Spaßes verzichten. Hat man sich für eine vertrauenswürdige Quelle entschieden passt man seine Ranglisten solange an bis man selbst zufrieden ist. Die Gewichtung der verschiedenen Positionen stellt hier sicher eine der größten Herausforderungen für neue Spieler dar.
Und nun?
Mock Drafts.
Mock’s sind simulierte Drafts mit zufälligen Menschen und bieten die Möglichkeit zu Üben. Ich kann gar nicht genug betonen wie wichtig es ist diese Mock Drafts zu nutzen. Hat man erst einmal ein Gefühl dafür bekommen, wann welche Spieler vom Draft Board gehen, lassen sich Steals und Reaches leichter erkennen und ausnutzen. Mock Drafts werden übrigens von jeder etablierten Fantasy Website angeboten und können sich aufgrund von Spieleranzahl und Roster Größe unterscheiden. Achtet also darauf einen für euch passenden Draft Room zu wählen.
Wenn ihr alle relevanten Spieler auswendig kennt und auch im Schlaf vor euch hin „mockt“, seid ihr bereit für den Draft.
Zum Abschluss ein letzter Tipp: Vergesst eure Rankings nicht zuhause!
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