NFL Draft 2018 Scouting Report: Connor Williams, Texas, OT

Tackles, eine ganz spezielle Spezies. Die Lebensversicherungen der Quarterbacks sind natürlich auch im Draft heiß begehrt. Connor Williams gilt dabei als bester seiner Klasse:

Allgemeines:

Geburtsdatum: 12. Mai 1997

Größe: 1.98 Meter

Gewicht: 131 Kilogramm

Team: Texas Longhorns (2015-2017)

Klasse: Junior

Starter seit: 2015

Erfolge: 

  • Consensus All-American (2016)
  • First-team All-Big 12 (2016)
  • Freshman All-American (2015)

Verletzungen: Knie (Meniskus, Inneband) 2017

Background:

Connor Williams spielte als Tight End und als Tackle an der High School (Coppell, Texas). Zusätzlich spielte er aber auch auf der anderen Seite des Balls als Nose Tackle und konnte dort 38 Tackles (fünf für Loss), drei Sacks und fünf erzwungene Fumbles beisteuern. Als Tackle dominierte er seine Gegenspieler, kam auf 63 Pancakes (ein Block bei dem sich der Pass Rusher flach auf dem Boden wiederfindet) und er ließ nur einen Sack zu.

Spiel am College:

Als Drei-Sterne-Rekrut schloss er sich der Universität von Texas an und blieb damit in seinem Heimatstaat. Obwohl die Erwartungen in ihn nicht sonderlich hoch waren (eben nur drei Sterne) konnte er sich den Posten als Starting-Left Tackle sofort sichern und bis zu seinem College-Karriereende nicht mehr hergeben. Er startete also schon ab 2015 und machte die Offensive Line der Longhorns signifikant besser. Seine Leistung wurde US-weit anerkannt und Williams wurde als All-American Freshman ausgezeichnet.

2016 lief noch besser, Williams wurde am Ende der Saison als erst vierter Longhorns-Sophomore ins All-American First Team einberufen. Seine Leistung als Run-Blocker verhalf Runningback D’Onta Foreman zum Doak Walker Award (bester Läufer des Landes) und zu 184.4 Rushing-Yards pro Spiel. Aber auch als Pass-Blocker konnte er sich auszeichnen, er ließ im gesamten Jahr nur einen Sack zu und verursachte nur zwei Strafen.

Williams verletzte sich im dritten Saisonspiel gegen USC im zweiten Viertel am Knie und fiel insgesamt sieben Wochen aus, ehe er für die letzten zwei Spiele aufs Feld zurückkam. In den Partien in denen er teilnahm zeigte er sein ganzes Können und verhalf seinem Team schlussendlich noch, sich für ein Bowl-Spiel zu qualifizieren. Er entschied sich aber den Texas Bowl auszulassen und sich auf den NFL Draft vorzubereiten.

Stärken:

Connor Williams verfügt über die gute Maße, um es in der NFL zu einem gestandenen Tackle zu bringen. Seine Instinkte sind sehr gut, er ist nach dem Snap unglaublich explosiv und er legt sofort los. Was soviel bedeutet wie: Er erkennt schnell was passiert und schlägt seine Gegenspieler sehr rasch bzw. kann im Run Blocking sofort ein Loch aufreißen.

Seine Stärke ist nicht zu übersehen, vor allem auch in seinen Händen und Armen, weshalb er auch als Guard auflaufen könnte. Die Koordination zwischen Oberkörper und Beinen ist äußerst ausgeprägt, er hat eine sehr starke Balance. Williams weiß was er tun muss und führt seinen Job äußerst diszipliniert (in sportlicher Hinsicht) aus. Er lässt nahezu keinen Druck über die Innenseite zu, bleibt immer am Mann dran.

Zudem ist er ein echter Finisher, er hört erst auf, wenn der Spielzug abgepfiffen wurde. Dabei gibt er nicht nach, sondern will bis zum Schluss seinen Gegner mit seiner Kraft zu Boden reißen. Williams scheint wirklich ein Faible für Pancakes zu haben.

Seine Schnelligkeit und Stärke zeigt sich aber auch in der Pass Protection: Er hat starkes Footwork das es ihm erlaubt sich in eine sehr gute Ausgangsposition zu bringen. Williams kann seine Balance dadurch fast immer halten, da er das Gewicht geschickt auf seine beiden Füße verteilt und es somit auch schafft, etwaige Antworten auf Konter von Pass Rushern zu haben. Er kann also auch die Richtung schnell ändern, ohne die Balance zu verlieren. Außerdem ist er ein sehr geduldiger Spieler der nicht in Panik ausbricht und weiß was er zu tun hat.

Seinen Kopf behält er immer in der Höhe, er schwenkt während des Spielzugs über das Feld und blickt sich um, ob er einem anderen Mitspieler helfen kann. Nicht nur deshalb ist er der klare Leader einer Offensive-Line.

Schwächen:

Die Knieverletzung tut seinem Draft-Stock natürlich nicht gut, insgesamt verpasste er acht Spiele in den vergangen zwei Jahren (sieben 2017, eine Partie 2016).

Auch wenn er gute Maße hat, die optimale Körpergröße hat er nicht. Gegen schnellere Pass Rusher kann er deshalb Probleme haben – aber das gilt im Grunde genommen für jeden Tackle (außer man heißt Joe Thomas).

Durch sein leidenschaftliches Spiel (Stichwort Pancaking) kann er manchmal den Überblick verlieren und somit nicht die nötigen Akzente setzen um Linebacker/Nickel-Cornerbacks die in seine Richtung laufen, rechtzeitig zu erkennen.

Zudem verursachte er 2017 zuviele Strafen, eine negative Entwicklung wenn man seine Jahre zuvor in Anbetracht zieht (vier Penalties in vier Spielen).

Fazit:

Auch wenn man auf Grund seiner kurzen Saison 2017 etwas skeptisch sein kann, dürfte Connor Williams der beste Tackle der Klasse sein. Er überzeugt im Run Blocking wie auch in der Pass Protection. Sein Footwork und seine Athletik sind hervorragend, damit dürfte er jedem Team sofort weiterhelfen können. Durch seinen Stil und seine Gegebenheiten könnte man ihn auch als Guard aufstellen – was allerdings fast schon eine Talentverschwendung darstellen würde. Williams ist ein sicherer Erstrunden-Pick und dürfte wohl auch in den Top-10 ausgewählt werden. Wenn er nicht einen Laremy Tunsil hinlegt.

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