Tackles, eine ganz spezielle Spezies. Die Lebensversicherungen der Quarterbacks sind natürlich auch im Draft heiß begehrt. Kolton Miller gilt als begabter, aber noch nicht ganz ausgereifter Prospect.
Allgemeines:
Geburtsdatum: 2. September 1995
Größe: 2.03 Meter
Gewicht: 141 Kilogramm
Team: UCLA Bruins (2014-2017)
Klasse: Redshirt Junior
Starter seit: 2015
Erfolge:
- Second team All-Pac-12 (2017)
Verletzungen: Fußverletzung (2016)
Background:
Wie sein Quarterback Josh Rosen wuchs Kolton Miller in Kalifornien auf und besuchte dort die Roseville High School. Schon dort galt er als vielversprechendes Talent und wurde mit zahlreichen Nachwuchs-Titeln ausgezeichnet. Sehr viele Universitäten bemühten sich um ihn (Oregon, Oregon State sowie Arizona und Arizona State), er entschied sich aber für die University of California, Los Angeles.
Spiel am College:
Miller wurde als Vier-Sterne-Rekrut eingestuft und sollte sein erstes Universitäts-Jahr zunächst aussetzen. 2015 sollte er zunächst als Backup fungieren, ehe er sich Conor McDermott (Sechstrundenpick der New England Patriots 2017) verletzte und Miller somit in die Start-Elf rückte. 2016 startete er schließlich als Right Tackle, ehe er sich eine Verletzung am linken Fuß zuzog und für sieben Spiele ausfiel. Im vergangenen Jahr wechselte er auf die linke Seite wo er in sämtlichen 13 Spielen startete und ins zweite Team der All-Pac 12 Conference gewählt wurde.
Stärken:
Die Größe von Kolton Miller gepaart mit seinem Gewicht und seinen Armlängen sind unglaublich. Damit kann er Pass Rusher im Zaum halten und sich gegen sie durchsetzen.
Trotz seiner Größe hat er ein sehr ausgeprägtes Footwork und eine gute Explosivität nach dem Snap. Er kann mit den Pass Rushern mitgehen und sie quasi spiegelen, also horizontal abdecken. Balance ist also vorhanden, seine Technik gut genug um Gegenspieler von ihm und damit auch seinem Quarterback, wegzuhalten. Sollte er dennoch einmal geschlagen werden, hat er einen guten Speed und gute Flexibilität um sich neu aufzustellen und wieder Zugriff auf den Pass Rusher zu generieren.
Einer seiner größten Vorteile ist seine Erfahrung, vor allem mit einem sehr NFL-ähnlichen System. Miller spielte in einer sehr Pass-lastigen Offensive und konnte Josh Rosen sehr gut beschützen. Er ließ praktisch keinen Druck auf seinen Spielmacher zu. Dass er auf beiden Seiten der Line spielte ist auch kein Nachteil.
Aber auch im Run-Blocking kann man mit Miller etwas anfangen. Er bewegt seine Füße ständig und schiebt nach vorne so viel es geht. Er ist zwar kein so starker Finisher wie Connor Williams, wohl aber auch einer, der erst nachgibt, wenn der Schiedsrichter das Play abpfeift.
Schwächen:
Miller hat wegen seiner Größe mitunter Probleme mit dem Pad-Level, er ist einfach zu groß. Das muss er also noch in den Griff bekommen um erfolgreich in der NFL Football spielen zu können.
Sein Bogen ist nicht der beste, vor allem gegen Pass Rusher die kleiner sind – und die er nicht einfach überpowern kann – hat er Probleme, wenn sie von außen kommen und ihn an den Rand zwingen. Hier verliert er auch einige Duelle.
Er hat zwar allgemein viel Kraft, sein Punch ist dafür nicht sonderlich stark. Und auch nach innen deckt er nicht immer gut ab, wodurch das Loch zwischen ihm und dem Guard groß werden kann und sich somit für Gegenspieler anbietet.
Zwar bewegt er seine Füße als Run-Blocker, dafür fehlt ihm sonst die Erfahrung. Das kann und muss er noch lernen.
Die Verletzung 2016 sollte zwar kein Thema mehr sein, dennoch ist sie nicht von Vorteil, wenn er ganz früh gezogen werden will.
Fazit:
Als Pass Protector kann Kolton Miller sofort weiterhelfen und den Posten des Left Tackles besetzen. Im Run-Blocking muss er sich noch verbessern, dann ist er mit Sicherheit ein solider und langfristig aktiver Bestandteil einer NFL-O-Line. Da er auch auf der rechten Seite Erfahrung aufbauen hat können, dürfte er schnell den Weg auf das NFL-Spielfeld finden. Tackles sind in der Regel immer angesagt, allerspätestens am Beginn der zweiten Runde dürfte er vom Board sein.
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