NFL Draft 2018 Scouting Report: Mason Rudolph, Oklahoma State, QB

Die Quarterbacks der Klasse 2018 – eine viel gerühmte Auswahl an jungen Spielern. Mason Rudolph wird selten mit den Top-5 QB-Prospects genannt. Dennoch könnte er auch lange und erfolgreich in der NFL spielen.

Allgemeines:

Geburtsdatum: 17. Juli 1995

Größe: 1.96 Meter

Gewicht: 104 Kilogramm

Team: Oklahoma State Cowboys (2014-2017)

Klasse: Senior

Starter seit: 2014

Erfolge: –

Verletzungen: –

Background

Rudolph wuchs in South Carolina auf und spielte an der Westminster Catawba Christian School und an der Northwestern High School. Zunächst als Tight End aufgestellt, wurde er zum Spielmacher umfunktioniert, wo er seine Schule auch zu zwei Staats-Meisterschaften führen konnte. Er kam auf insgesamt 10.986 Passing-Yards bei 132 Passing-Touchdowns.

Spiel am College:

Rudolph war ein Vier-Sterne-Rekrut und schloss sich der Universität von Oklahoma State an. Zunächst sollte er sein erstes Jahr eigentlich aussetzen, durch Verletzungen der beiden Quarterbacks vor ihm, kam er aber unerwartet früh auf das Spielfeld. Rudolph sollte in seiner ersten Saison auf 853 Yards und sechs Touchdowns bei vier Interceptions kommen. 2015 blieb er Starter und kam auf 62% Completion bei 3.770 Yards, 21 Touchdowns und neun Interceptions. In seiner dritte Saison konnte er sich noch einmal steigern, kam auf 4.091 Passing-Yards, 28 TDs bei nur vier INTs und einer Completion von 63%. Abschließend dann sein bestes Jahr mit  4.904 Yards, 37 Touchdowns und neun Interceptions (65% Comp.).

Stärken:

Rudolphs Körperbau eignet sich optimal für die NFL: Mit 1.96 Meter und 104 Kilogramm erfüllt er die Vorstellungen der Scouts. Er kann damit in der Pocket überleben und Hits einstecken, zeigt sich auch geduldig. Er lässt dem Spiel seinen Lauf und liest die Defensive, wenn auch nur bedingt. Dem Druck der Gegner kann er durch gutes Movement in der Regel ausweichen. Was auch auffällt: Er kann Bälle unter Druck dennoch genau bei seinen Mitspielern anbringen.

Außerdem scheut er nicht davor zurück, auch tiefe Bälle zu werfen. Dabei schafft er es auch seine Receiver offen zu werfen und ihnen die bestmögliche Chance zu geben, das Ei auch tatsächlich zu fangen. Er hat zwar keinen außergewöhnlich starken Arm, wohl aber einen, den man in der NFL braucht, um erfolgreich Football spielen zu können. Und er trifft in der Regel die richtigen Entscheidungen, das sieht man auch an seinen wenigen Interceptions. Sein Ball-Placement ist gut, seine Genauigkeit ebenso. Das liegt auch an seiner soliden Mechanik, aber auch am System.

Außerdem kann er auch via Laufspiel scoren: In den vergangenen 19 College-Partien kam er auf 15 Rushing-Touchdowns, die er alle in der Redzone erzielte.

Rudolph hatte bisher noch nicht mit Verletzungen zu kämpfen, was ebenfalls begrüßenswert ist.

Schwächen:

Rudolphs größte Schwäche für einen schnellen Erfolg in der NFL ist das System in dem er bisher spielte: Eine einfache Spread-Offensive, wo er den Gegner nicht sonderlich lesen muss. Er blickt im Grunde nur auf einen Mann und wirft das Ei dann in dessen Richtung. Weitere Reads werden nicht gemacht. Da die NFL aber vermehrt aus der Shotgun/Pistol-Formation spielt ist zumindest das kein Problem für Rudolph. Die Defensive und das Tempo der NFL muss er aber erst stemmen.

Er behält das Ei teilweise zu lange, schaut seine Passfänger zu Tode und wirft den Ball dann dennoch. Das kann funktionieren oder komplett schief gehen. Und nicht selten wirft er Bälle schlampig, sodass seine Receiver ordentlich adjusten müssen.

Fumbles sind auch ein Thema. 19 mal fumblete er den Ball in seinen 42 College-Spielen – also in fast jedem zweiten Spiel. Dabei ging das Ei elf mal an das gegnerische Team. Grund dafür – und das ist wieder einmal das fantastische an all den Messwerten im Vorfeld des Drafts – sind seine kleinen Hände: 23 Zentimeter Handspanne (der vergleichsweise kleine Baker Mayfield kommt auf 24,2 Zentimeter). Rudolph tut sich also einfach schwerer den Ball sicher festzuhalten. In der NFL wird sein Spielstil sicherlich ärger bestraft, hält er den Ball doch zu lange fest und dürfte deshalb öfter gsacked werden. Im Zusammenhang mit seiner Ball Security keine optimalen Voraussetzungen.

Die Defensiven der Big XII sind bekanntlich nicht die besten, er muss also mit den gleichen Vorurteilen kämpfen wie Mayfield.

Erinnert an?

Sehr gute Frage

Es drängt sich kein wirklich brauchbarer Vergleich auf.

Fazit:

Mason Rudolph ist kein schlechter Spielmacher. Er hat viele Erfahrung (Bill Parcells würde ihn lieben), einen soliden Arm sowie eine solide Mechanik und schon sehr viele gute Eigenschaften die es in der NFL braucht. Wie viele andere QBs muss er den Air Raid/Spread-Offense Fluch/Vorurteil brechen. In jüngster Vergangenheit haben das einige Spieler geschafft (Jared Goff, Derek Carr). Rudolph kann sich hier einreihen und früher oder später auch Starter werden. Es dürfte nur ein wenig länger dauern. Im Draft, der bekanntlich ein QB-lastiger sein wird, geht er definitiv am zweiten Tag, eventuell aber auch schon in der ersten Runde.

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