NFL Draft 2020 Scouting Report: Jalen Reagor, WR

Wenn man Jalen Reagor mit einem Wort beschreiben müsste, man würde wohl auf den Gebrauch von Speed zurückgreifen.

Allgemeines:

Geburtsdatum: 01. Januar 1999

Größe: 1.80 Meter

Gewicht: 88 Kilogramm

Klasse: Junior

Team: TCU Horn Frogs (2017-2019)

Starter seit: 2017

Erfolge:

  • Big 12 Offensive Freshman of the Year (2017)
  • 2× Second team All-Big 12 (2018, 2019)

Verletzungen: –

Background:

Jalen Reagor wuchs in Waxahachie, Texas auf, wo er auch die High School besuchte. Sein Vater Montae Reagor spielte acht Jahre in der NFL als Defensive Tackle, wurde 1999 von den Denver Broncos in der zweiten Draftrunde ausgewählt und konnte 2007 mit den Indianapolis Colts den Super Bowl gewinnen, wenngleich er auf Grund von schweren Gesichtsverletzungen nach einem Autounfall nicht daran teilnahm. Jalen konnte sich an der High School vor allem am Football-Feld und in der Leichtathletik einen Namen machen. Als Passfänger brachte er es in der Mannschaft von Ex-Lions-Quarterback Jon Kitna auf zwei 1.000 Receiving-Yard-Seasons hintereinander, als Weitspringer gewann er die Staatsmeisterschaft in seiner Altersklasse. Er wurde als Four-Star-Recruit angesehen und entschied sich nach zahlreichen College-Angeboten für die Texas Christian University.

Spiel am College:

Schon im ersten Spiel kam Reagor zum Einsatz und nur wenige Wochen später konnte sich der Receiver nach einem erfolgreichen Hail Mary-Catch einen Namen auf der College Landkarte machen. Das erste Jahr schloss er mit 33 Receptions für 576 Yards und acht Touchdowns ab, was ihn zur Auszeichnung zum Co-Big-12 Offesive Freshman des Jahres reichte.

Im Sophomore-Jahr explodierte Reagor, trotz Chaos auf der Quarterback-Position: 1.061 Receiving-Yards bei 72 Fängen, neun Touchdowns inklusive einem sieben Spiele-Run mit einem Touchdown und zusätzlich zwei Scores per Lauf (170 Rushing-Yards). Das Junior-Jahr verlief dann wieder etwas ruhiger: Reagor kam auf 611 Yards bei 43 Receptions und fünf Touchdowns.

Stärken:

Speed. Reagor dürfte der schnellste Spieler der gesamten Klasse sein: In der Offseason zur abgelaufenen Saison soll er laut seinen Coaches 4.29 Sekunden im 40-Yard-Dash gebraucht haben. Wenn er diese Zahlen beim Combine noch einmal bestätigen oder sogar toppen kann, steht ihm die Tür noch weiter offen als ohnehin schon. Auf dem Spielfeld enteilt er seinen Gegenspielern nach wenigen Schritten, was ihn zu einem Target für tiefe Bälle macht.

Explosivität/Elusiveness. Wo Speed ist, ist Explosivität nicht weit. Reagor legt sofort los, von der Line of Scrimmage gibt’s nur Vollgas. Generell nur sehr schwer zu greifen.

Vielschichtigkeit. Reagor wurde auch als Returner eingesetzt und konnte auch hier brillieren. Zudem wurde bekam er immer wieder im Laufspiel den Ball, wo er durch seine Schnelligkeit auch wichtige Yards holen konnte.

Toughness. In nicht wenigen Spielen bekam er die Härte von Verteidigern zu spüren. Im Spiel gegen Oklahoma State bekam er einiges ab, konnte aber immer wieder zurück auf das Feld kommen.

1 gegen 1. Im 1 gegen 1 hat er in der Regel die Oberhand, trotz seiner vergleichsweise kleinen Körpergröße von 1.80 Metern. Er findet die richtige Position um sich durchsetzen zu können und er weiß wann er attackieren und den Sprung machen muss um das Ei auch unter Kontrolle bringen zu können.

Yards after Catch. Selbsterklärend holt er auch Yards nach dem Catch, in nicht wenigen Fällen einen Touchdown, da er beim Zeitpunkt des Fangens schon einen ordentlichen Vorsprung zum Verteidiger hat. Aber auch in kürzeren Pass-Situationen kann er mit einigen Körpertäuschungen noch Raumgewinn herausholen.

Schwächen:

Route-Running. Im Scheme der Horn Frogs wurde Reagor fast ausschließlich auf der rechten Seite als Outside-Receiver aufgestellt und praktisch nur auf Slant- oder Go-Routen eingesetzt. Sein Tree ist also sehr beschränkt, wodurch er noch einiges an Arbeit vor sich hat.

Konzentration. Prinzipiell hat Reagor gute Hände und kann auch auf großartige Fänge in seiner College-Karriere zurückblicken. Allerdings scheint er oftmals mit dem Kopf schon einen Schritt zu weit zu sein und so kommt es immer wieder zu vermeidbaren Drops.

Blocking. Null, absolut gar nichts. Ob er in Blocking-Situationen am Feld steht oder nicht macht keinen Unterschied. Generell scheint er den Kontakt mit den Gegenspielern nicht sehr gerne zu haben. Lieber schnell davonlaufen und das Ei fangen.

Erinnert an:

Percy Harvin

Einmal pro Jahr muss es einen Spieler geben, der an Percy Harvin erinnert. Dieses mal trifft es Jalen Reagor und der Vergleich sollte stimmig sein. Harvin war einer der schnellsten und explosivsten Spieler seiner Zeit und als Returner eine echte Waffe. Ähnliches könnte Reagor auch in der NFL schaffen.

Fazit:

In einer starken Wide Receiver-Klasse ist Reagor der Speedster. In der NFL kann er sofort den Unterschied auf tiefen Routen machen. Alles andere wird noch ein bisschen mehr Arbeit brauchen. Im letzten College-Jahr ging seine Produktion auf Grund seines Quarterbacks nach unten und auch der ein oder andere vermeidbare Drop war dabei. Reagor kann aber als Returner ebenfalls für Furore sorgen. Ein klassischer Pick für die zweite Runde.

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