NFL Draft Scouting Report: Cooper Kupp, WR

Viele College-Spieler lassen den Senior-Bowl aus und verpassen damit, die letzte Chance sich in einem Spiel auf Universitäts-Niveau noch einmal messen zu lassen. Einer der das nicht tat ist Cooper Kupp, Wide Receiver der Universität von Eastern Washington. Spätestens seit dem Senior-Bowl dürfte er jedem bekannt sein.

Allgemeines:

Geburtsdatum: 15. Juni 1993

Größe: 1.88 Meter

Gewicht: 88 Kilogramm

Klasse: Redshirt Senior

Starter seit: 2013

Erfolge: 

  • College football all-division career leader in receiving yards (6.464)
  • NCAA FCS career leader in receiving touchdowns (73) und receptions (428)
  • Walter Payton Award (2015) – bester Spieler eines Subdivision Colleges
  • FCS Offensive Player of the Year (2015)
  • Jerry Rice Award (2013) – bester Freshman
  • 2x Big Sky Conference Offensive Player of the Year (2015-16)
  • Big Sky Conference Freshman of the Year (2013)
  • 2x College Football Performance Awards FCS Wide Receiver Award (2013, 2015)
  • 4x First-team FCS All-American (AFCA, AP, STATS) (2013–16)
  • 3x First-team FCS All-American (WCFF) (2013, 15–16)
  • 2x First-team Division I Academic All-American (CoSIDA) (2015-16)
  • Second-team Division I Academic All-American (CoSIDA) (2014)
  • 4x First-team All-Big Sky Conference Wide Receiver (2013–16)
  • Second-team All-Big Sky Conference Punt Returner (2016)
  • Third-team All-Big Sky Conference Punt Returner (2014)

Verletzungen: –

Spiel am College:

Cooper Kupp schloss sich zur Saison 2012 dem Eastern Washington College an, einer Universität die in der Football Championship Subdivision spielt. Das College zählt zwar zur so genannten Division I, spielt aber in der unteren Liga des Bewerbs. Kupp sollte 2012 nicht spielen, er nahm das Redshirt-Jahr in Anspruch.

2013 sollte er schon zum Starter berufen werden und dem Spiel gleich seinen Stempel aufdrücken – er brach sämtliche Schul- sowie Landes-Rekorde auf Subdivision-Level: 1.691 Yards (die meisten eines Freshmans), 21 Touchdowns und 93 Receptions. Er konnte in 14 aufeinanderfolgenden Spielen mindestens einen Touchdown erzielen – ebenfalls Rekord. Kein Wunder also, dass er unzählige Auszeichnungen sein eigen nennen durfte, unter anderem den Jerry Rice-Award also jene Trophäe, die ihn als besten Freshman der FCS betitelte.

Seine zweite Saison sollte Kupp als einen der besten Passfänger bestätigen: 1.431 Yards, 104 Fänge, 16 Touchdowns in 13 Spielen. 2015 kam er gar auf 114 Receptions für 1.642 Yards und 19 Touchdowns in elf Spielen. In beiden Jahren regnete es Auszeichnungen unter anderem den Walter Payton Award – die Auszeichnung für den besten Subdivision-Spieler (2015)

In seiner letzten Spielzeit am College kam Kupp auf 117 Fänge für 1.700 Yards und 7 Touchdowns. Mit insgesamt 4.764 Karriere-Yards brach er die Bestmarke von keinem geringeren als Jerry Rice der auf 4.693 Receiving-Yards während seiner College-Karriere kam. Man kann also sagen: Cooper Kupp hat für ordentlich Furore gesorgt.

Stärken:

Hände. Cooper Kupp kann nahezu jeden Catch machen, er ist hält das Ei schnell und sicher in seinen Händen. Wenn ihm ein Defensive-Back auf den Fersen ist, kann Kupp auch den Catch machen, selbst wenn er gestört wird. Er lässt nur selten einen Ball fallen, eher wurde der Ball schlecht von seinem Quarterback geworfen als dass bei Kupp der Fehler liegen würde. Dank seiner Technik kann er den Ball in der Luft gegen einen Gegenspieler für sich behaupten und für sich sichern. In der Red-Zone fast immer anspielbar.

Route-Running. Kupp macht keine extra Schritte, oder zeigt irgendeine Form von Unkonzentriertheit. Er kann Gegenspieler mit Körpertäuschungen abschütteln oder mit seinen Händen den DB vom Ball weghalten.

Run-after-Catch. Hat Kupp den Ball gefangen (vor allem nach Slant-Routen), kann er meistens noch einige Yards drauflegen. Dank seiner Kraft wehrt er Tackling-Versuche von Gegenspielern ab.

Kombination aus Größe und Schnelligkeit. Auch wenn Kupp nicht zu den schnellsten Receivern dieser Draftklasse gehört, kann er für ordentlich Unruhe sorgen. Er ist schnell genug um sich von Gegenspielern zu trennen und das Feld in die Länge zu ziehen. Kommt es zu 50-50-Situationen weiß er seinen Körper einzusetzen und das Duell zu gewinnen.

Schwächen:

Prinzipielle Geschwindigkeit. Zwar ist Kupp, wenn er einmal Fahrt aufgenommen hat sehr schnell, dennoch fehlt ihm zu Beginn der allseits-bekannte Grundspeed. In der NFL sind seine Gegenspieler größer und schneller, sich von ihnen in Windeseile trennen zu können wird für ihn deshalb schwer werden.

Slot. Kupp spielte hauptsächlich als Slot-Receiver und kennt daher wie viele andere noch nicht die verschiedenen Coverages die ihn in der NFL erwarten werden (Press bspw.).

Competition. FCS-Rekorde stellt wirklich nicht jeder auf, allerdings hat er es nicht mit den absoluten Top-Gegnern zu tun gehabt. Für ihn spricht aber, dass er gegen größere Colleges (Oregon, Washington State) eine gute Performance ablieferte.

Erinnert an:

Michael Crabtree/Jarvis Landry

Kupp ist zwar größer als Landry (1.88-1.80) dennoch gibt es sehr viele Parallelen zwischen den beiden Spielern: beide spielten die meiste Zeit als Slot-Receiver am College, beide verfügen über außerordentlich starke Hände/Fangfähigkeiten. Mit Michael Crabtree teilt sich Kupp nahezu die exakte Körpergröße (1.85) und die Schnelligkeit. Und vor allem den Stellenwert in der Mannschaft.

Fazit:

Cooper Kupp kann alles, wenn auch nichts besonders gut oder besonders schlecht. Das sind schon einmal sehr gute Vorzeichen für eine NFL-Karriere wenn auch nicht sofort als go-to-guy. Er ist immens schnell wenn er einmal in seinem Element ist, allerdings fehlt ihm zu Beginn eventuell die nötige Explosivität um auf Profi-Niveau zu bestehen. Dank seiner Fangfähigkeiten steht er bei den Teams definitiv auf dem Zettel

Das beste Szenario für Kupp wäre ein Team, das einen starken zweiten oder dritten Receiver benötigt. Daneben könnte er seine Stärken ausspielen und genügend lernen. Das macht Kupp zu einem Zweit- oder Drittrundenpick, auf jeden Fall dürfte er an Tag zwei vom Board gehen.

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