Die Runningback-Klasse heuer: on fire! Joe Mixon, Runningback, Oaklahoma, ist vermutlich das größte Talent von allen Läufern. Dennoch wird er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erst an Tag zwei vom Board gehen. Ein Blick auf seine Karriere:
Allgemeines:
Geburtsdatum: 24. Juli 1996
Größe: 1.83 Meter
Gewicht: 103 Kilogramm
Klasse: Redshirt Graduate
Starter seit: 2015
Erfolge: –
Verletzungen: –
Spiel am College:
Noch bevor seine Karriere richtig Fahrt aufgenommen hatte, wurde Mixon schon für das erste Jahr bei den Oaklahoma Sooners gesperrt. Der Grund: Mixon schlug eine junge Frau, öffentlich, brach ihr dabei vier Knochen im Gesicht. Der Vorfall wurde von Videokameras aufgenommen, nur knapp entging Mixon einer Gefängnisstrafe. Der physischen Auseinandersetzung war eine Streiterei über die sexuelle Orientierung des Freundes von Mixons Bekannter vorhergegangen. Diese begann schließlich auf Mixon einzuschlagen – er machte den größtmöglichen Fehler und schlug zurück.
Als Redshirt Freshman kam Mixon 2015 in allen zwölf Spielen zum Einsatz, drei Starts inklusive. Er kam auf 753 Yards und sieben Touchdowns mit zusätzlichen 28 Receptions für 356 Yards und vier Receiving-Touchdowns. Als Sophomore konnte er 2016 seine Zahlen deutlich nach oben schrauben, lief für 1.274 Yards und zehn Touchdowns, fing 37 Bälle für 538 Yards und fünf TDs (und das obwohl er sich die Carries mit Runningback-Prospect Samaje Perine teilen musste). Zudem verpasste er ein Spiel auf Grund einer Suspendierung: Mixon bekam einen Strafzettel, wollte diesen aber so gar nicht zahlen. Er zerriss das Papier, warf die Schnipsel der Parkwächterin ins Gesicht und fuhr anschließend mit seinem Auto auf die Dame zu um ihr Angst einzujagen.
Stärken:
Joe Mixon ist ein außergewöhnliches Talent: Er ist unglaublich explosiv, hat eine enorme Beschleunigung und verfügt über genügend Geduld und Balance um zu tödlichen Läufen anzusetzen. Gegner können ihn in der Regel nicht stoppen, schon gar nicht wenn er im offenen Feld ist: Mixon ist nicht greifbar, er vernarrt seine Gegenspieler mit Cuts und anderen Moves. Bekommt man ihn doch einmal in die Hände, ist das noch lange nicht das Ende der Geschichte. Mixon macht noch ordentlich Yards nach dem Kontakt, seine Stärke macht es möglich. So viel zum rein läuferischen.
Darüber hinaus ist Mixon ein starker Passfänger. Er kann Routen rennen – man ist fast geneigt zu sagen: besser als jeder andere RB dieser Klasse – und hat sehr gute Hände. Nicht nur auf kurzen Routen kann man ihn einsetzen, auch bei tiefen, vertikalen Routen ist Mixon eine absolute Waffe und eine Gefahr für den Gegner. Das macht ihn auch zu einer Option für bestimmte Situationen als Slot Receiver: mit seinen Körpermaßen kann er für jeden Nickel-Corner zum Albtraum werden.
Schwächen:
Rein sportlich muss sich Mixon höchstens beim Blocking verbessern. Das gilt aber, wie wir mittlerweile wissen, für nahezu jeden Runningback der in die NFL kommt. Er ist schnell aber nicht herausragend schnell (lief 4.50 beim 40-Yard Dash – mit 103 Kilogramm!).
Bleibt – nett ausgedrückt – noch die Disziplin: Mixon wurde gesperrt, verhaftet, fiel grauenhaft häufig außerhalb des Platzes auf. Für einige Teams ist er trotz all seiner athletischen Vorzüge ein No-Go.
Erinnert an:
Le’Veon Bell
Der Athlet Mixon ist eine Kopie von Le’Veon Bell – in jeglicher Hinsicht. Schafft es Mixon sich nur aufs Footballspielen zu konzentrieren, werden Teams sich in Zukunft um zwei sehr ähnliche und unberechenbare Runningbacks kümmern müssen.
Fazit:
Joe Mixon ist wieder einmal so ein Spieler, der alles Talent der Welt mitbekommen hat, aber viel zu wenig daraus macht. Seine ganzen Zwischenfälle außerhalb des Feldes veranlassten die New England Patriots und die Miami Dolphins schon im Vorfeld des Drafts zur Klarstellung, dass man so einen Charakter nicht im Team haben will. Vom Talent her ist er ein absoluter Firstrounder, dort könnte er auch unter Umständen gehen. Wahrscheinlicher ist aber Tag zwei.
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