Weiter geht es in der großen seNFL Draft-Vorschau: Hier ein Bericht zu Mike Williams, Wide Receiver, Clemson.
Allgemeines:
Geburtsdatum: 4. Oktober 1994
Größe: 1.93 Meter
Gewicht: 103 Kilogramm
Klasse: Redshirt Junior
Starter seit: 2013
Erfolge:
- CFP National Champion (2016) – College Meisterschaft
Verletzungen:
Gebrochener Wirbel 2015 (verpasste ganze Saison)
Spiel am College:
Mike Williams schloss sich 2013 der Universität von Clemson an und sollte die Tradition der starken Receiver Clemsons fortführen (DeAndre Hopkins, Sammy Watkins als jüngste Beispiele). Schon als Freshman wurde er eingesetzt, hauptsächlich neben Sammy Watkins: er kam auf 20 Fänge für 316 Yards und drei Touchdowns. Nachdem sich Watkins Richtung NFL verabschiedete war Williams der Spot als #1-Receiver seiner Mannschaft sicher und er fing in seinem zweiten Jahr 57 Bälle für 1.030 Yards und sechs Touchdowns.
Im ersten Spiel der Saison 2015 brach sich Williams einen Halswirbel nachdem er nach einem Pass zu einem Touchdown mit dem Fundament der Torstangen zusammenprallte. Damit war die Spielzeit für ihn logischerweise beendet und er verpasste damit auch das College-Finale gegen Alabama.
2016 kam Williams stärker denn je wieder zurück. Die schwere Verletzung hatte keinen Einfluss auf sein Spiel, er fing 98 Pässe und kam auf 1.361 Yards bei elf Touchdowns. Vor allem gegen Ende der Saison konnte er dem Spiel noch stärker seinen Stempel aufdrücken, seine acht Catches für 94 Yards inklusive TD im Rematch des College-Finales gegen Alabama waren ausschlaggebend für den Sieg Clemsons.
Stärken:
Seine Größe. Williams ist ein optimales Ziel für die Red-Zone, er kann sich gegen nahezu jeden Gegenspieler durchsetzen. Er kann eins-gegen-eins-Duelle wie fast kein anderer für sich entscheiden, setzt also seine Größe, seine Stärke und seine herausragenden Antizipations-Fähigkeiten ein um den Kampf um das Ei zu gewinnen. Dabei ist auffallend, dass Watson den Ball nur irgendwie in die Richtung Williams bringen musste (auch mit schlechtem Ball Placement), Williams machte dann ein Big Play.
Körperkontrolle. Williams ist deshalb so gefährlich, weil er aus einem “nicht-play” immer noch ein großes play machen kann. Seine Sprungkraft ist sensationell, sein Gespür in der Luft ist weit ausgeprägt und dank seiner langen Arme ist er Defensivebacks gegenüber meistens im Vorteil. Dasselbe gilt für seine Stärke.
Run-after-catch. Vor allem bei kurzen und mittellangen Distanzen kann Williams nach dem Catch brillieren. Er bekommt meistens einen schnellen Pass auf eine Slant-Route und legt dann los. Trotz seiner Größe bringt Williams eine ordentliche Portion Speed mit. Dank seiner Stärke kann er gegnerische Tackles brechen.
Selbstvertrauen/Nervenstärke. Kommt es hart auf hart wird Williams natürlich des Öfteren gesucht. Das sind die Momente in denen er noch mehr scheint als sonst schon. Er kann mit dem Druck umgehen und seinem Team zu wichtigen Plays und Punkte verhelfen. Das färbt auf seine Mannschaftskollegen ab.
Schwächen:
Drops. Williams Hände sind prinzipiell sehr gut, das sieht man an seinen spektakulären Fängen, allerdings lässt er noch zu viele Bälle fallen. Vor allem zu Beginn der Saison hatte er damit Probleme, gegen Ende hin wurde er sicherer und sicherer.
Route-Running. Auch wenn er vermutlich als reiner Possession-Receiver in der NFL eingesetzt wird, muss sich Williams in Sachen Route-Running noch verbessern. Es ist nicht so, dass er das komplett neu lernen muss, er muss es schlichtweg auf NFL-Niveau adaptieren.
Sich in der NFL von Cornerbacks zu trennen wird natürlich auch schwieriger, sie sind größer als viele von jenen die er am College getroffen hat, dafür fehlt ihm die nötige Geschwindigkeit. Er kann durch seine Antizipation vieles davon wett machen, dennoch wird es nicht einfach werden zu bestehen.
Erinnert an:
Plaxico Burress/Mike Evans
Williams erinnert stark an Plaxico Burress bzw. Mike Evans. Alle drei können Catches über ihre Gegenspieler machen und dadurch für Raumgewinn sorgen. Geschwindigkeit können alle drei dadurch kompensieren. Evans hatte in der NFL auch mit Drops zu kämpfen, scheint aber eine Lösung dafür gefunden zu haben. Man kann gespannt sein, wie es Williams damit geht.
Fazit:
Williams wird in der NFL Erfolg haben, egal wo er unter kommt. Er kann sowohl als Nummer eins oder als Nummer zwei Receiver eingesetzt werden und jede Offensive bereichern. Durch seine Größe und sein Durchsetzungsvermögen wird er für Unterschiede sorgen können. Dass er von der schweren Verletzung noch stärker zurückkam sagt einiges über den Spieler und die Person Williams aus. Hätte er noch den nötigen Speed, er wäre ein Julio Jones 2.0. Dennoch ist er der beste Receiver dieser Klasse.
Er wird in der ersten Runde vom Board gehen und für Furore sorgen. Tennessee oder Cincinnati wird sich freuen.
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