NFL Woche 11: historischer Spieltag bei Wind und Wetter

Luck größer Mariota

Die Indianapolis Colts kommen immer besser in die Saison, im Divisionsduell gegen die Tennessee Titans gab es einen 24:17 Sieg. Andrew Luck legte sofort los, zündete in der ersten Halbzeit ein Feuerwerk, mit dem Tennessee überhaupt nicht zurecht kam. Am Ende des zweiten Viertels lag man mit 21:0 in Führung, hatte knapp drei mal mehr Total-Yards. Luck (262 Yards, 15/28, zwei TDs, eine INT), harmonierte hervorragend mit seinen Receivern Hilton, Moncrief, Dorsett und Gore, musste aber mitansehen, wie die Titans schleichend wieder ins Spiel fanden.

Ein ganz besonderer Gast war auch zugegen:

Denn Marcus Mariota brauchte zwar etwas länger, war dafür umso stärker wieder da: 290 Yards (25/38) und zwei Touchdowns. Er zeigte seine Stärken, fabrizierte traumhafte Pässe auf DeMarco Murray oder Rookie-Receiver Tajae Sharpe und gab das Spiel nicht auf. Mariota hat in den letzten sieben Spielen mindestens zwei Touchdowns geworfen (Franchise-Rekord) und ist in der Redzone auch nach 23 Karriere-Spielen immer noch makellos mit einer 31-0 TD-INT-Statistik. Am Ende hatte aber Luck die Oberhand, zur richtigen Zeit wusste er, wie man mit die Uhr am besten runterspielt.

Gar keinen guten Tag hatte DeMarco Murray, die Defensive der Colts war exzellent auf den Runningback eingestellt: 21 Laufversuche reichten für 70 Yards, man nahm eine Waffe aus dem Spiel. Aber auch Marcus Mariota spürte die Entschlossenheit der Defensivabteilung, er wurde fünf mal gesacked, Rekord in dieser Saison. Langsam ernährt sich das Eichhörnchen, die Secondary ist zwar immer noch nicht die beste, es wird aber bei den Colts. Gerade in dieser Division sollte Platz 1 möglich sein.

Tampa Bay überrascht in Kansas City

Die Kansas City Chiefs müssen sich doch etwas überraschend den Tampa Bay Buccaneers mit 17:19 geschlagen geben. Vor allem der Ausfall von MArcus Peters schmerzte den Chiefs sehr, ohne ihn kam Bucs-Receiver Mike Evans auf 105 Receiving-Yards. Quarterback Jameis Winston kam auf 331 Yards (24/39) und einen Touchdown. Doug Martin half mit seinen 63 Yards (bei 24 Versuchen) so gut es eben ging. Tampa spielte sehr brav, blieb lange am Feld und hatte mit Roberto Aguayo einen sicheren Kicker in ihren Reihen.

Auf der Gegenseite gingen die Chiefs natürlich als Favorit ins Spiel, schließlich gewann man 17 der letzten 19 Regular Season-Spiele. Die Defensive ohne Peters konnte aber nicht für die entscheidenden Big Plays sorgen, die sonst in jedem Spiel den Unterschied machen. Auch wenn Justin Houston sein Comeback feierte, konnte man keinen Druck aufbauen, Winston wurde nur einmal zu Boden gerissen. Dass dann auch noch Linebacker Dee Ford mit eier Oberschenkelverletzung ausfiel, machte das Unglück komplett. Ford und Peters dominieren in ihren Reihen, Ford kam bisher auf zehn Sacks (Liga-Spitzenwert) und ging den Chiefs am Ende deutlich ab.

Offensiv vermisst man Jeremy Maclin doch stark, obwohl Tight End Kelce und Rookie Tyreek Hill so gut es geht für ihn einspringen. QB Alex Smith (261 Yards, 24/31, ein TD, eine INT), konnte sein Team am Ende nicht mehr zum Erfolg führen.

Vikings können’s ja doch noch

Die Serie ist zu Ende, die Minnesota Vikings können doch noch ein Spiel für sich entscheiden: gegen die Arizona Cardinals gab es einen 30:24 Erfolg. Das sah in allen Belangen nach den Vikings der ersten Wochen aus: solide im Offensiv-Spiel, mit den entscheidenden Plays in der Defensive. Sam Bradford warf zwar nur für 169 Yards (20/28), sein Touchdown auf Adam Thielen stellte aber den Dosenöffner für das Spiel der Vikings dar. Die so gebeutelte O-Line hielt deutlich besser als in den vergangenen Spielen, was allen Beteiligten gut tat – auch wenn die Nummern des Laufspiels keine großartigen sind, es geht aufwärts.

Der Erfolg lag wieder einmal in der Defensive und in den Special Teams. Xavier Rhodes meldete sich mit zwei Interceptions inklusive einem 100-Yard Pick-Six ganz laut zurück. Sein gegenüber Trae Waynes coverte alles und jeden wie es nur ging und war ein großer Faktor für das eher maue Pass-Spiel der Cardinals. Carson Palmer konnte man vier mal sacken, es sah allgemein eben sehr stark nach den Wikingern der frühen Saison aus. Cordarrelle Pattersons Kickoff-Return-TD stoß die Tür zum Sieg ganz weit auf. Am kommenden Donnerstag kommt es zum Duell um die Führung in der NFC North bei den Detroit Lions. Es könnte schon eine kleine Vorentscheidung geben. Solang man auch auf alle Beteiligten aufpasst:

Die Cardinals dürften jetzt schon mit der Planung für die kommende Saison beginnen. Wieder wurde ein Spiel verloren, wieder wundert man sich nach dem Spiel, warum man nicht einfach mehr laufen lässt, das Laufspiel ist klar die Stärke in dieser Einheit. RB David Johnson kam bei 22 Versuchen auf 103 Yards und einen TD, fing zusätzliche 57 Yards und einen TD. Den Jungen kann man ständig laufen lassen, vor allem seit Palmer einfach nicht mehr Palmer ist. Andre Ellington gibt es plötzlich auch wieder und zeigt, dass man in Arizona über ein explosives RB-Duo verfügt. Der Game-Plan passt einfach nicht wirklich dazu.

Giants lassen nicht locker

Die New York Giants feiern gegen die Chicago Bears mit einem 22:16 Erfolg den fünften Sieg in Folge. 7-3 nach zehn Spielen kann sich sehen lassen. Die engen Spiele werden endlich wieder gewonnen. Woran liegt das? Head Coach Ben McAdoo bleibt seiner Linie treu, lässt gerne vierte Versuche ausspielen die schließlich zu entscheidenden Punkten führen und den Mut belohnen. Und defensiv ist man wieder wer, die Verpflichtungen von Olivier Vernon und Damon Harrison zahlen sich aus. Es wird ständig Druck auf gegnerische Teams aufgebaut, man kann big plays wieder unterbinden.

Offensiv kommt das Quartett aus QB Manning und seinen Receivern Beckham, Cruz und Sheppard immer besser in Schwung. Rookie Sheppard wird immer mehr zum Gamechanger, wieder fing er einen Touchdown. Gegen die Bears funktionierte auch das sonst eher schwache Laufspiel um Rashad Jennings (85 Yards, ein TD). Und dann gibt es noch Landon Collins, der sich langsam aber sicher als echter Kandidat für den Defensive Player of the Year auftut: gegen die Bears führte der Safety sein Team mit sechs Tackles und einer Interception wieder an. Schon jetzt eine unglaublich starke Saison des Defensive Backs.

Die Bears kamen gut uns Spiel und konnten lange mit den Giants mithalten, es fehlte aber in den entscheidenden Momenten an der nötigen Durchschlagskraft und am Glück: man hätte Manning auch das ein oder andere mal intercepten können, das Momentum war in diesem Spiel aber auf Seiten der G-Men.

Einen Schock musste man auch noch im vierten Viertel hinnehmen. Firstround-Pick Leonard Floyd musste mit Verdacht auf eine Nackenverletzung vom Spielfeld gebracht werden. Ein herber Verlust, schließlich ist Floyd in den vergangenen Wochen zu einem der wichtigsten Defensiv-Spielern der Bears mutiert. Mittlerweile wurde Floyd wieder aus dem Krankenhaus entlassen, man konnte zum Glück keine Verletzung feststellen.

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