NFL Woche 2: Patriots wieder auf Kurs

In der zweiten Woche der neuen NFL Saison konnten die New England Patriots mit einem Sieg über die New Orleans Saints wieder auf die Siegerstraße zurückkehren. Und auch die Tennessee Titans fuhren gegen die Jacksonville Jaguars den ersten Saisonerfolg ein. Das ist in den acht Frühpartien von Sonntag passiert:

Patriots zeigen Saints Grenzen auf

Die New England Patriots schauten beim 36:20 Sieg bei den New Orleans Saints wieder wie der aktuelle Super Bowl-Sieger aus. Tom Brady war wieder voll da, er kam auf unglaubliche 447 Yards (39/39) und drei Touchdowns. In der ersten Hälfte konnte man nahezu jeden Drive mit einem Touchdown abschließen, die Saints und deren viele Rookies waren schlichtweg überfordert. Aber der Veteran hatte auch zwei mal Glück, als er zwei Interceptions warf, die aber beide wegen Strafen gegen New Orleans nicht zählten.

Großer Wermutstropfen beim Sieg: Rob Gronkowski hat sich verletzt – diesmal traf es die Leiste. Im dritten Viertel ging der Tight End – mit 116 Receiving-Yards auch bester Fänger seines Teams – zu Boden. Wie schwer die Verletzung ausfällt steht derzeit noch nicht fest. Phillip Dorsett beklagte am Ende des Spiels ebenfalls eine Verletzung, ihn traf es am Knie.

Bei den Saints das gewohnte Bild: die Offensive um Drew Brees (356 Yards, 27/45, zwei Touchdowns) funktionierte fast einwandfrei, er verteilte die Bälle gekonnt – allerdings merkte man doch noch deutlich, dass er seine neuen Waffen noch nicht sehr gut kennt. Ted Ginn ließ den ein oder anderen wichtigen Ball fangen, Brandon Coleman ebenso und Michael Thomas – der neue Leading-Receiver – musste zwischenzeitlich wegen einer Verletzung vom Feld. Die Chemie muss deutlich verbessert werden, will man Spiele gewinnen.

Im Backfield rotierte man wieder durch, sowohl Mark Ingram als auch Adrian Peterson bekamen jeweils achtmal den Ball, Ingram machte mit 52 Yards doppelt soviel Raumgewinn wie Peterson (26 Yards). Rookie Alvin Kamara steuerte bei einem Lauf drei Yards bei, kam aber auf 51 Receiving-Yards.

Defensiv gab es ebenfalls das gewohnte Bild: man konnte mit der Power-Offensive der Patriots nicht mithalten. Brady und seine unzähligen Waffen spielten sich mit den jungen Verteidigern der Saints, vor allem Rookie-Linbacker Alex Anzalone war in der Coverage nicht zu gebrauchen, konnte als Pass Rusher aber immerhin einen Sack verzeichnen. Erstrundepick Marshon Lattimore kam auf sieben Tackles und war der einzige Lichtblick der Secondary, da er vier Bälle ablenken konnte. Trennen wird man sich von Kenny Vaccaro – Trade – der ein katastrophales Spiel mit einigen missed Tackles und Strafen zeigte.

Tennessee schlägt Jacksonville deutlich

Die Tennessee Titans konnten die Jacksonville Jaguars mit 37:16 besiegen. Marcus Mariota warf zwei eine Interception, kam aber auf 215 Yards (15/27) und einen Touchdown. Nach seiner Interception, einer fatalen Fehlentscheidung, wachte der junge Spielmacher auf und spielte die Partie gekonnt nach Hause. Die größte Auffälligkeit in der Offensive der Titans war wohl die Umstellung im Backfield: Derrock Henry übernahm mehr und mehr die Rolle als Einser-Runningback von DeMarco Murray, bekam insegsamt 14-mal den Ball (Murray kam auf neun Carries) und kam auf 92 Yards und einen Touchdown. Der ehemalige Heisman-Trophy-Gewinner brachte die Offensive in Schwung und führte das Team schlussendlich auch zum Sieg. Murray scheint noch nicht voll in der neuen Saison angekommen zu sein, man wird in den kommenden Wochen sehen ob der Tausch nur temporär zu betrachten ist oder ob man wirklich auf Henry als Starter setzt.

Wie zu erwarten konnten die starken Cornerbacks der Jaguars die Passfänger der Titans weitestgehend neutralisieren. Jalen Ramsey hielt Rookie-Receiver Corey Davis bei einem Catch für vier Yards, ehe letzterer mit einer Oberschenkelverletzung ausfiel. Das muss Sorgen machen, Davis verpasste das Trainings-Camp auf Grund einer ähnlichen Verletzung. Der genaue Status ist derzeit noch nicht bekannt.

Durch seinen Ausfall setzten die Titans auf ihren Veteran Delaine Walker, der am Ende auf 61-Yards kam. Ryan Matthews (43 Yards) und Eric Decker (32 Yards) wurden vermehrt eingesetzt, den einzigen Receiving-Touchdown setzte aber Rookie Tight End Jonnu Smith. Wie schon im Offseason-Report angesprochen kann er eine große Rolle in der zukünftigen Offensive Tennessees spielen.

Defensiv überzeugte Jurrell Casey mit ständigem Druck von außen. Cornerback Adoree’ Jackson hatte einen gemischten Tag: er ließ vier Pässe für 42 Yards zu, hätte aber auch einen Ball abfangen können. Wie immer haben Rookie-Cornerbacks einen schweren Einstand in der NFL.

Jacksonville wollte die starke Leistung von vergangener Woche gegen die Houston Texans bestätigen, scheiterte am Ende aber kläglich. Blake Bortles kam auf 233 Yards (20/34) und einen (Garbagetime-)Touchdown bei zwei Interceptions. Gerade in der ersten Halbzeit war er absolut grauenvoll, kam nur auf 41 Yards (5/12). So wird das sicherlich nichts. Leonard Fournette kam auf magrere 40 Yards und ebenfalls einen Garbagetime Touchdown.

Logisch, Allen Robinson fehlte an allen Ecken und Enden. Marqise Lee droppte wichtige Bälle, dürfte jetzt aber den Ersatzmann von Robinson darstellen (82 Yards, ein Touchdown). Zudem war er für die Interception von Bortles zuständig, er lenkte den Ball in die Hände von Da’Norris Searcy. Aber wie schon angesprochen – Bortles funktioniert erst dann, wenn es um nichts mehr geht.

Wie soll man die Defensive der Jaguars nach diesem Spiel einschätzen? Nachdem man im ersten Spiel die beiden Spielmacher der Texans in Person von Tom Savage und Deshaun Watson satte zehn mal sacken konnte, sah man gegen die starke Line der Titans überhaupt kein Land. Einzig der wiedererstarkte Myles Jack konnte Marcus Mariota einmal zu Boden reißen. Sonst war da nicht viel. Die folgenden Spiele werden mehr zeigen. Fest steht aber, die Jaguars-Defensive muss immer liefern, offensiv wird man Spiele nur sehr schwer für sich entscheiden können.

Defensivschlacht schlussendlich an Panthers

Die Carolina Panthers setzten sich in einem sehr defensivlastigen Spiel mit 9:3  gegen die Buffalo Bills durch. Dabei gab es zwischenzeitlich auch einen Schockmoment auf Seiten Carolinas zu beklagen, Quarterback Cam Newton stand nach einem der vielen Sacks (insgesamt sechs) kurzzeitig nicht mehr auf und musste wegen einer Knöchelverletzung vom Feld. Er kehrte in der Folge aber wieder zurück und erlebte ein interessantes Finish, in dem die Bills plötzlich noch die Chance auf den Sieg hatten. Und das war ob des Spielverlaufs doch sehr kurios, die Offensive war überhaupt nicht existent. Tyrod Taylor versuchte sehr viel, bemühte sich, fand aber gegen die starken Verteidiger der Panthers nur selten ein Mittel. Er kam am Ende auf 125 Passing-Yards (17/25) und 55 Rushing-Yards. Gegen Ende fand er vor allem seine beiden Neuzugänge Andre Holmes (18 Yards) und Rookie Zay Jones (18 Yards). Letzterer hätte wenige Sekunden vor Schluss sogar noch für das wichtige First Down und den möglichen Touchdown soren können, er konnte den Ball von Taylor aber nicht unter Kontrolle bringen. Das Ei war nicht optimal geworfen.

Beide Mannschaften konnten mit starken Defensivleistungen aufzeigen, es reichte für kein Team zu einem Touchdown. Die Kicker standen somit im Mittelpunkt, beide blieben fehlerfrei. Offensiv ging einfach wenig. Christian McCaffrey bekam achtmal den Ball, kam aber nur auf zehn Yards. Auf der Gegenseite neutralisierten die Panthers LeSean McCoy komplett, zwölf Carries für neun Yards am Ende. Neun!

Die Partie war kurios, eben eine Defensivschlacht. Offensiv müssen beide Mannschaften deutlich zulegen. Kelvin Benjamin (sechs Fänge für 77 Yards) ist eindeutig Newtons Lieblingsziel, dennoch kommt man noch nicht recht in die Gänge. Auf der Gegenseite funktioniert es dafür bei beiden Mannschaften gut: die Panthers und Veteran Julius Peppers konnten Taylor drei mal zu Boden reißen (Peppers gleich zweimal), die Bills wie schon angesprochen sechs mal. Tre’Davious White zeigte bei Buffalo abermals eine gute Vorstellung, er kam auf sechs Tackles und konnte einige Bälle ablenken.

Bitter für die Panthers: Greg Olsen brach sich das Bein!

Bryant ist wieder da

Die Pittsburgh Steelers können sich über die Rückkehr von Martavis Bryant freuen – er war beim 26:9 Sieg über die Minnesota Vikings der große Matchwinner. Bryant, der die vergangene Saison wegen einer Suspendierung (Drogenkonsum) verpasste, zeigte nach groß auf und kam auf drei Fänge für 91 Yards und einen Touchdown. Er ist eindeutig der Mann für die tiefen Bälle und hatte einmal Pech, dass er wegen einer Pass Interference nicht zu noch mehr Yards kam. Man kann aber sagen: willkommen zurück, Martavis.

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Ben Roethlisberger brachte 23 seiner 35 Pässe beim eigenen Mann an, kam am Ende auf 243 Yards und zwei Touchdowns. Er profitierte von einer starken Leistung seiner Line und von den vielen Waffen die er in seinem Team hat: die Vikings konnten Antonio Brown (62 Yards bei fünf Receptions) so gut wie möglich aus dem Spiel nehmen, dafür sprang Rookie Juju Smith-Schuster mit einem Touchdown ein. Le’Veon Bell bekam satte 27 (!) mal den Ball, konnte aber nur 87 Yards (drei Yards pro Carry) erlaufen.

Defensiv Linebacker Vince Williams auf einen Sack, Cornerback Will Gay erzwang einen Fumble. Cam Heyward überzeugte gegen den Lauf, Cornerback Artie Burns ließ drei von sechs Pässen in seine Richtung für 21 Yards zu. Er lenkte zudem zwei Bälle ab, war aber auch für zwei Pass Interference-Strafen verantwortlich. Rookie T.J. Watt musste wegen einer Verletzung vom Feld.

Bei den Vikings vermisste man natürlich Sam Bradford schmerzlich. Der Quarterback der in der ersten Woche gegen die New Orleans Saints sehr stark aufspielte, konnte wegen einer Knieverletzung nicht am Spiel teilnehmen wesegen Case Keenum für ihm übernahm. Keenum kam auf 167 Yards (20/37), das war’s dann auch schon wieder. Viele kurze Pässe waren die Folge der Rochade, wenn er auch teilweise mit guten Pässen aufzeigen konnte. Kyle Rudolph war sein wichtigster Mann mit 45 Yards bei vier Fängen, drei seiner Catches waren enorm wichtige Third-Down-Conversions. Dalvin Cook lief für 64 Yards, machte seine Sache im Laufspiel gut. Als Fänger funktionierte es diesmal weniger gut, er ließ eigentlich sicher-fangbare Bälle fallen.

Die Defensive konnte sich mit vielen Tackles auszeichnen, Safety Harrison Smith überzeugte gegen den Lauf, Everson Griffin bewies dass er zu einen der besten Pass Rushern der Liga gehört: er konnte sich gegen sein Gegenüber Alejandro Villanueva öfter durchsetzen und kam auf zwei Sacks.

Bears wieder am Boden

Nach der guten Vorstellung der Chicago Bears in der Vorwoche gegen die Atlanta Falcons konnte man sich für das heutige Spiel gegen die Tampa Bay Buccaneers eigentlich Hoffnungen machen – am Ende hatte man bei der 29:7 Niederlage keine Chance.

Mike Glennon warf bei seinem Gastspiel bei seinem ehemaligen Arbeitgeber zwei Interceptions (inklusive Pick-Six), kam auf 301 Yards (31/45), einen Touchdown und verlor den Ball zudem noch durch einen Fumble. Er bewegte sich schlecht in der Pocket, traf öfter die falsche Entscheidung und dürfte sich so wohl nicht mehr lange als Starting-QB halten. Das Laufspiel über Jordan Howard – der wegen einer Schulterverletzung angeschlagen ins Spiel ging – und Tarik Cohen funktionierte nicht. Cohen kam aber wenigstens noch auf 55-Receiving Yards, traf aber in den Special Teams die falsche Entscheidung und verschuldete als Returner einen Ballverlust. Auch die Receiver der Bears ließen den ein oder anderen Ball fallen – kein guter Tag allgemein.

Defensiv überzeugte Rookie Eddie Jackson mit acht Tackles, Eddie Goldman kam auf einen Sack.

Für die Bucs war es nach der wetterbedingten Absage in Woche eins das erste Saisonspiel. Und man zeigte gleich, dass man mehr als mithalten kann. Defensiv war man seht stark eingestellt: Lavonte David kam auf neun Tackles und konnte einen Fumble aufnehmen. Kwon Alexander interceptete einen Ball (musste aber später wegen einer Verletzung vom Feld) und Robert McClain konnte eine Interception zu einem Touchdown umwandeln. Noah Spence erzwang einen Fumble, während Rookie Kendall Beckwith zeigte, dass er sich neben seinem ehemaligen Universitäts-Kollegen Alexander sichtlich wohl fühlt: er kam auf fünf Tackles, verteidigte einen Pass und konnte zwei Tackles for Loss verzeichnen. Gerals McCoy sorgte zudem für ständigen Druck auf die gute Interrior-Line der Bears.

 

Offensiv kam Jameis Winston auf 204 Yards (18/30) und einen Touchdown. Dennoch war es eine durchwachsene Leistung des ehemaligen Overall-Firstround-Picks: er überwirft immer noch häufiger seine Mitspieler, verlässt sich auf seinen Star-Receiver Mike Evans (93 Yards, ein TD). DeSean Jackson kam in seinem ersten Spiel für seinen neuen Arbeitgeber auf 39 Rushing-Yards. Im Zweifel ging auch viel über das Laufspiel, Jaquizz Rodgers lief für 67 Yards und einen TD, Peyton Barber für 47 Yards. War schon eine gute Vorstellung der neuen Offensive, wenn man sich von Winston aber auch noch mehr erwarten darf.

Plötzlich gewinnen die Cardinals

Man hat also aus der Niederlage von vergangener Woche gelernt: die Arizona Cardinals legten ein Fourth-Quarter-Comeback hin und besiegten die Indianapolis Colts schlussendlich in der Overtime mit 16:13. Man hätte schon früher gewinnen können, wenige Sekunden vor Schluss vergab aber Kicker Phil Dawson ein siegbringendes Field Goal. Die Colts bekamen in der Verlängerung zunächst den Ball, Quarterback Jacoby Brissett (216 Yards, 20/37) warf den Ball aber in die Hände von Cardinals-Safety Tyrann Mathieu wodurch Arizona schlussendlich in gute Feldposition und schlussendlich auch zum Erfolg kam.

Lange Zeit sah das aber ganz anders aus. Carson Palmer (332 Yards, 19/36, ein TD, eine INT) war gerade zu Beginn des Spiels ein Schatten seiner selbst, konnte sich aber im vierten Viertel noch einmal deutlich steigern und sein Team nach 13:3 Rückstand noch zum Sieg führen. Seine tiefe 45-Yard Bombe auf J.J. Nelson zeigte, dass er es eigentlich noch drauf hat. Allerdings hat er oftmals wenig Zeit – auch heute wurde er wieder vier mal gesacked.

David Johnson steht bekanntlich wegen einer Handgelenksverletzung samt Operation längere Zeit nicht zur Verfügung, Chris Johnson übernimmt für ihn. CJ2K wurde auf Grund des Ausfalls von Johnson wieder ins Team geholt, er kam auf 44 Yards und sah mit elf Carries die meiste Einsatzzeit im Backfield. J.J. Nelson ist der Mann für die angesprochenen tiefen Bälle, er fing fünf mal den Ball und kam am Ende auf 120 Yards und einen TD.

Chandler Jones war das Defensiv-Monster: er kam auf zwei Sacks und erzwang einen Fumble. Rookie Haason Reddick konnte in der Coverage nicht überzeugen, ließ vier Pässe für 51 Yards zu und gab den Colts so mehrere First-Downs. Tyrann Mathieu avancierte mit seiner Interception zum Matchwinner.

Bei den Colts startete Neuzugang Jacoby Brissett für Scott Tolzien. Der ehemalige Backup-QB von Jimmy Garoppolo bei den New England Patriots machte seine Sache nicht schlecht, konnte seine neue Mannschaft rasch über das Feld und zu Punkten führen. Mit Tight End Jack Doyle (79 Yards) verstand er sich am besten, zudem lief er selbst für 22 Yards. Am Ende machte der junge Spielmacher aber den entscheidenden Fehler und warf in die Hände von Mathieu. Die Line der Colts zeigte sich zudem überraschend stark, auf so einer Leistung sollte man aufbauen. Die beiden Secondary-Rookies Malik Hooker und Quincy Wilson werden den Colts viel Freude bereiten. Hooker fing in seinem ersten Karriere-Start gleich eine Interception, Wilson kam auf zwei Sacks und war in der Coverage solide.

Chiefs biegen Eagles

Ein wirklich packendes Duell wurde den Zuschauern der Partie zwischen den Kansas City Chiefs und den Philadelphia Eagles geboten: Kansas City gewann schlussendlich mit 27:20.

Alex Smith (251 Yards, 21/28) warf einen Touchdown und spielte wieder solide, tiefe Bälle darf man von ihm wohl nicht mehr erwarten: er spielte nur zwei Pässe über zwanzig Yards, obwohl er mit Tyreek Hill eigentlich einen der schnellsten und spektakulärsten Passfänger in seinem Team hat. Hill kam am Ende auf 43 Yards. Go-to-Guy für Smith war Travis Kelce mit 103 Yards und einem Touchdown.

Dennoch, der Mann des Spiels für die Chiefs war wie schon vergangene Woche Rookie Kareem Hunt. Der Runningback explodierte in der zweiten Hälfte und steuerte zwei Touchdowns (82 Yards) bei. Sein 53-Yard-Lauf war das Highlight des Spiels.

Chris Jones scheint die starken Leistungen der vergangenen Saison mitnehmen zu können, er kam auf drei Sacks, eine Interception, vier Tackles und erzwang zwei Fumbles. Besser geht es im Grunde genommen nicht. Einfach fantastisch. Justin Houston brillierte sowohl als Pass Rusher (ein Sack) als auch gegen den Lauf (fünf Tackles). Die Secondary war gut, wenn auch Terrance Mitchell einen Ball von Carson Wentz abfangen hätte müssen – stattdessen schleuderte er den Ball in die Luft und Eagles Tight End Zach Ertz kam so doch noch zum kuriosen Fang.

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Auf Seiten der Eagles hatte Carson Wentz mit der Defensive der Chiefs seine Probleme: 333 Yards (25/46) bei zwei TDs und einer INT am Ende für den jungen Quarterback. Vor allem unter Druck konnte er sein Spiel nicht aufziehen, er wurde insgesamt sechs mal gesacked. Wentz verteilte die Bälle hauptsächlich an Zach Ertz (97 Yards) und Alshon Jeffery (92 Yards). Die Verbindung zwischen den beiden scheint langsam zu wachsen, er konnte seinen ersten TD als Adler fangen. Im Backfield war Wentz mit 55 Yards auch selbst bester Läufer, Darren Sproles bekam zehnmal den Ball und kam auf 48 Yards. Defensiv war Cornerback Rasul Douglas erstmals als Starter am Feld. Der Rookie ließ einen Raumgewinn von mageren 22 Yards zu – eine gute Vorstellung. Der Pass Rush funktionierte mit vier Sacks ebenfalls. Mit den Eagles muss man heuer rechnen, die Niederlage ist mehr der guten Vorstellung der Chiefs geschuldet denn der eigenen Fehleranfälligkeit.

Wieder einmal Quarterback-Chaos in Cleveland

Die Cleveland Browns haben es schon wieder getan – wenn auch unfreiwillig: man wechselte den Quarterback aus. Deshone Kizer musste zwischenzeitlich wegen einer Migräne vom Feld, Kevin Hogan übernahm für ihn. Beide konnten nichts gegen die 24:10 Niederlage bei den Baltimore Ravens tun.

Während Kizer in Woche eins noch solide spielte, war sein zweites NFL-Spiel von Fehlern geprägt. Weder konnte er als genauer Passer noch als Spielmacher der durch gute Entscheidungen auffällt überzeugen. 182 Yards (15/31), drei Interceptions und ein verlorener Fumble ließen den Rookie auch wie einen Rookie aussehen. Kevin Hogan konnte einen Touchdown verzeichnen (118 Yards, 5/11), warf aber auch eine Interception.

Wirklicher Lichtblick für die Browns war Duke Johnson. Der eigentliche Runningback bewies einmal mehr, dass man ihn einfach als Slot-Receiver aufstellen sollte – er fing drei Bälle für 59 Yards, inklusive spektakulärem One-Handed-Catch. Rashad Higgins war bester Passfänger der Browns, kam auf sieben Fänge für 95 Yards. Rookie Tight End David Njoku durfte sich über seinen ersten NFL-Touchdown freuen.

Die Linebacker Clevelands müssen allesamt zum Nachsitzen: Christian Kirksey, Jamie Collins und Joe Schobert waren in der Coverage unbrauchbar, ließen viel zu viele Bälle und Raumgewinn (160 Yards inkl. Touchdown) zu. Auch gegen den Lauf war man sehr schwach. So wird das nichts.

Joe Flacco warf genaue Bälle, brachte 25/34 Pässe für 217 Yards bei seinen Mitspielern an. Zwei Touchdowns und eine Interception am Ende für den ehemaligen Super Bowl MVP. Flacco verzichtete unverständlicherweise auf lange Bälle (die brachte er nämlich schon an den Mann), er spielte hauptsächlich Pässe über eine Distanz für unter zehn Yards. Die Interception war Folge eines Missverständnisses mit seinem Receiver. Ben Watson mutierte mit 91 Yards zum besten Passfänger Flaccos. Er brillierte vor allem nach dem Catch, machte dort den höchsten Raumgewinn.

Das Laufspiel der Ravens ist auch nach dem bitteren Ausfall von Danny Woodhead noch enorm stark. Javorius Allen kam auf 14 Carries für 66 Yards, Alex Collins (sieben Carries, 42 Yards) und Terrance West (acht Carries, 22 Yards, ein TD) bilden ein sehr starkes Kollektiv, mit dem man auf jegliche Situation vorbereitet ist.

Defensiv machte man ob der vielen Turnover alles richtig. Gleich vier verschiedene Spieler konnten eine Interception verzeichnen – für diese Ausbeute ist der Spielstand der Ravens eigentlich zu niedrig. Dennoch steht man jetzt bei zwei Siegen nach ebenso vielen Spielen.

Die Nachtspiele folgen in einem eigenen Bericht.

 

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