Allgemeines:
Die New England Patriots gelten auch in der kommenden Saison als der absolute Top-Favorit für den erneuten Super Bowl Sieg. Nachdem man sich im Februar nach einer historischen Aufholjagd gegen die Atlanta Falcons die Meisterschaft sichern konnte, verstärkte man sich in der Offseason noch einmal ganz gezielt. Bleibt die Frage: kann noch irgendetwas schiefgehen? Das hat sich bei den Patriots in der Offseason getan:
Coaching-Änderungen:
Coach 2016 | Coach 2017 | |
---|---|---|
Tight Ends | Brian Daboll | Nick Caley |
Offensive Assistent | Nick Caley | Cole Popovich |
Defensive Assistant | - | Mike Pellegrino |
Coaching Assistant | - | Brian Belichick |
Tight Ends
Brian Daboll verlässt die Patriots in Richtung Nick Saban – an der Universität von Alabama wird er als neuer Offensive Coordinator und Quarterbacks-Coach tätig sein. An seine Stelle tritt Nick Caley, der in den vergangenen beiden Jahren schon Assistent der Offensive war. Für den 34-Jährigen ist es die erste Tight End-Trainerstation.
Free Agency
Spieler verloren/entlassen:
Spieler | Position | Neues Team |
---|---|---|
Logan Ryan | CB | Tennessee Titans |
Barkevious Mingo | LB | Indianapolis Colts |
Jabaal Sheard | DE | Indianapolis Colts |
Martellus Bennett | TE | Green Bay Packers |
LeGarrette Blount | RB | Philadelphia Eagles |
Chris Long | DE | Philadelphia Eagles |
Michael Floyd | WR | Minnesota Vikings |
Sebastian Vollmer | T | Rücktritt |
Rob Ninkovich | LB | Rücktritt |
Kony Ealy | DE | New York Jets |
- Logan Ryan
Vor allem in der abgelaufenen Spielzeit konnte sich Logan auszeichnen. Der 26-Jährige war ab den Playoffs ein sehr wichtiger Bestandteil der Defensive, gekrönt von einer bärenstarken Leistung im Super Bowl. Das hat am Ende aber nicht gereicht um weiterhin im Team zu bleiben, man ließ ihn in Richtung Tennessee ziehen.
- Jabaal Sheard
Wirklich überzeugen konnte Sheard in der vergangenen Saison nicht. Sheard ist ein sehr guter Pass Rusher, allerdings wurde er zum Opfer des belichickschen Systems. Er dürfte es bei den Indianapolis Colts besser haben.
- Barkevious Mingo
Vergangenes Jahr getradet, einen Super Bowl-Ring geholt, nun schon wieder weg. Der ehemalige First-Round-Pick konnte die Erwartungen bisher noch nicht erfüllen. Bei den Colts bekommt er einen Einjahresvertrag um sich für ein langfristiges Arbeitspapier zu empfehlen. Viele Chancen wird er wohl nicht mehr bekommen.
- Martellus Bennett
Ebenfalls nach nur einem Jahr verabschiedet sich Martellus Bennett, für ihn geht es nach Green Bay. Der Tight End war ein wichtiger Faktor im Spiel der Patriots, vor allem als Vertretung für den verletzten Start-Tight End Rob Gronkowski. Ihn will man durch Dwayne Allen ersetzen.
- Chris Long
Und der nächste der sich nur seinen Super Bowl-Ring abholen wollte: der Veteran konnte bei den Pats überzeugen und soll nun auch bei den Eagles für den nötigen Druck auf die gegnerischen Spielmacher sorgen.
- LeGarrette Blount
Runningbacks werden in New England nicht alt, sind ständig austauschbar. Das gilt auch für Blount, der in der abgelaufenen Spielzeit wahrlich Fabelleistungen aufs Feld brachte. Für ihn geht es ebenfalls nach Philadelphia.
- Rob Ninkovich
Ein Fanliebling, der sich in den Ruhestand bewegt. Ninkovich war ein sehr guter Linebacker, in den vergangenen Jahren baute er aber immer weiter ab. Deshalb hält sich der Verlust im Grunde genommen in Grenzen.
- Kony Ealy
Im März tauschte man mit den Carolina Panthers den Zweitrundenpick gegen Kony Ealy. Ende August trennte man sich schon wieder vom Defensive End. Im Jahr 2015 hatte der Defensive End unglaubliche Leistungen auf dem Platz gezeigt, vor allem in der Postseason und der desaströsen Super Bowl-Niederlage konnte er überzeugen. Im vergangenen Jahr fiel er vermehrt durch sein inkonstantes Spiel auf. Und offenbar passt er nicht in das Defensiv-System von Belichick. Der fackelt nicht lange und setzt Ealy schon wieder vor die Tür….
Spieler verpflichtet/verlängert:
Spieler | Position | Altes Team | Länge des Vertrags | Gehalt in Dollar |
---|---|---|---|---|
Stephon Gilmore | CB | Buffalo Bills | Fünf Jahre | 65 Millionen |
Don'ta Hightower | LB | New England Patriots | Vier Jahre | 43,5 Millionen |
Duron Harmon | S | New England Patriots | Vier Jahre | 17 Millionen |
Lawrence Guy | DL | Baltimore Ravens | Vier Jahre | 13,4 Millionen |
Alan Branch | DL | New England Patriots | Zwei Jahre | 12 Millionen |
David Harris | LB | New York Jets | Zwei Jahre | 5 Millionen |
Malcolm Butler | CB | New England Patriots | Tender - Ein Jahr | 3,91 Millionen |
Rex Burkhead | RB | Cincinnati Bengals | Ein Jahr | 3,15 Millionen |
James Develin | FB | New England Patriots | Zwei Jahre | 2,85 Millionen |
Cameron Fleming | T | New England Patriots | Tender - Ein Jahr | 1,797 Millionen |
Brandon Bolden | RB | New England Patriots | Ein Jahr | 775 Tausend |
Justin Coleman | DB | New England Patriots | Tender - Ein Jahr | 615 Tausend |
Michael Williams | TE | New England Patriots | Tender - Ein Jahr | 540 Tausend |
- Stephon Gilmore
Diese Verpflichtung hätte eigentlich verboten gehört. Gilmore ist einer der besten Cornerbacks in der Liga, sein künftiger Arbeitgeber der Gejagte im Rennen um den Super Bowl. Ein fantastischer Man-Corner, einfach nur brutal. Wirklich, wirklich brutal.
- Don’ta Hightower
Der Leader der Defensive bleibt den Patriots erhalten – und das zu einem sehr guten Preis. Hightower ist sehr stark gegen den Lauf und die Identifikationsfigur der gesamten Defensiveinheit. Eine logische Verlängerung.
- Lawrence Guy
Guy kommt von den Baltimore Ravens und dürfte in der D-Line gesetzt sein. Sicherlich auch wieder einer der Spieler, die unter Belichick enorm gefährlich werden.
- Malcolm Butler
Es war ein langes hin und her: bleibt er oder bleibt er nicht. Malcolm Butler, der Held von Super Bowl 49, schielte schon aufs ganz große Geld, muss sich aber noch mit einem Tender zufrieden geben. Nachdem es immer wieder Gerüchte um ihn und ein mögliches Engagement bei den New Orleans Saints gab, bleibt er jetzt doch noch zumindest ein Jahr bei den Patriots. Im kommenden Jahr wird er einer der begehrtesten Free Agents werden.
Trades:
Erworben | Team | Vergeben |
---|---|---|
WR Brandin Cooks + 2017 Viertrundenpick | New Orleans Saints | Erst- und Drittrunder 2017 |
TE James O’Shaughnessy + Sechstrunder 2017 | Kansas City Chiefs | Fünftrunder 2017 |
TE Dwayne Allen + Sechstrunder 2017 | Indianapolis Colts | Viertrunder 2017 |
HB Mike Gillislee (Tender) | Buffalo Bills | Fünftrunder 2017 |
DE Kony Early + Drittrunder 2017 | Carolina Panthers | Zweitrunder 2017 |
LB Marquis Flowers | Cincinnati Bengals | Siebtrunder 2018 |
- Brandin Cooks
Einen der besten jungen Wide-Receiver konnte man sich in Form von Brandin Cooks in die Mannschaft holen. Aus irgendeinem Grund ging man in New Orleans auf das Tauschangebot ein – wenn auch ein Erst- und Drittrunder nicht wenig Einsatz ist. Tom Brady darf sich über einen der schnellsten Passfänger der Liga freuen und Cooks dürfte dem Super Bowl Ring noch ein ganzes Stück näher gekommen sein. Von Brees zu Brady – das gibt’s auch nicht alle Tage. Funfact: die Saints wollten mit dem Erstrundenpick eigentlich Reuben Foster verpflichten – John Lynch hatte was dagegen, Foster wollte auch zu den 49ers. Man wählte Ryan Ramcyzk stattdessen der gut daran wäre, einer der besten Tackles der kommenden Jahre zu werden. Sonst hat sich das Front Office der Saints nur wenig Freunde gemacht.
- Dwayne Allen
Und schon wieder eine unglaubliche Tight End-Waffe für Tom Brady. Allen ist ein junger, sehr guter Passfänger, kann blocken, wenn auch nicht so gut wie sein Vorgänger Bennett. Der Trade macht Sinn, Belichick spielt gerne mit zwei Tight Ends und hat mit Allen einen weiteren starken Mann auf dieser Position gefunden.
- Mike Gillislee
Mike Gillislee rennt durch, ohne Rücksicht auf Verluste. Das Backfield im System Belichick gleicht einer Wundertüte, niemand ist sich seines Jobs sicher, jeder austauschbar. Gillislee dürfte ob seines Stils sehr gut in die Mannschaft passen. Wird sich mit Neuzugang Rex Burkhead, James White und Dion Lewis die Carries aufteilen.
Draft:
Runde | Pick | Name | Position | College |
---|---|---|---|---|
3 | 83 | Derek Rivers | DE | Youngstown State |
3 | 85 | Antonio Garcia | OT | Troy |
4 | 131 | Deatrich Wise Jr. | DE | Arkansas |
6 | 211 | Conor McDermott | OT | UCLA |
Auf Grund der vielen Trades und der Nachwehen des ominösen Deflategates (Verlust des Viertrundenpicks) wählten die Patriots nur vier Spieler aus.
- Derek Rivers
Rivers in der dritten Runde zu bekommen war ein kleines Wunder – von vielen wurde er auch schon in die zweite wenn nicht gar in die erste Draft-Runde geschrieben. Der Pass-Rusher überzeugte an seinem verhältnismäßig kleinen College (Youngstone State) vor allem durch seine Vielfalt. Einziges Problem: Rivers benötigt nach einem Kreuzbandriss eine Operation und fällt für das gesamte Jahr aus. Sehr bitter – nicht nur für den jungen Spieler, sondern auch für die Patriots.
- Antonio Garcia
Antonio Garcia wird noch ein wenig lernen müssen (Technik, auch Gewicht muss zugelegt werden), allerdings hätte Garcia auch gut und gerne in der zweiten Runde vom Board gehen können. Er macht seine Sacher bisher gut, wird wohl eine der oberen Backup-Rollen in der O-Line einnehmen.
Positions-Überblick:
Quarterback
Über Tom Brady muss man nichts mehr sagen. Über Jimmy Garoppolo auch nicht. Brady dürfte der größte Quarterback aller Zeiten sein, bleibt er fit, geht kein Weg an ihm vorbei.
Runningbacks
Mit Mike Gillislee, James White, Dion Lewis und Rex Burkhead hat man jedem wünschenswerten Runningback-Typ im Backfield. Belichick wird durchrotieren was das Zeug hält und damit auch erfolgreich sein. Für Fantasy-Spieler ist diese Einheit ein absolter Graus.
Wide Receiver/Tight Ends
Die Receiver erhielten durch Brandin Cooks ein weiteres Upgrade. Einzig bitterer Wermutstropfen: Julian Edelman fällt mit einer Knieverletzung die gesamte Saison aus. Chris Hogan, Malcolm Mitchell, Danny Amendola werden alle auf genügend Einsatzzeiten kommen. Brady wird sie alle in Szene setzen. Und aus dem nichts kommt sicherlich noch ein weiterer potentieller Star-Receiver hinzu. Wie jedes Jahr eben. Rob Gronkowski wurde in den vergangenen Jahren von Verletzungen geplagt, bleibt er fit, ist er sicherlich das Nummer-eins-Zeil von Brady. Mit Dwayne Allen hat man noch eine weitere Waffe verpflichten können. Wie loaded kann ein Team eigentlich sein?
O-Line
Die Line der Patriots wird immer gefährlicher: Left Tackle Nate Solder, LG Joe Thuney, C David Andrews, RG Shaq Mason und RT Marcus Cannon sind zusammengeblieben und konnten im vergangenen Jahr schon aufzeigen. Vor allem die rechte Seite um Mason und Cannon verbesserte sich deutlich und könnte auch im kommenden Jahr noch einen Schritt nach vorne setzen. Heißt konkret: Tom Brady dürfte hinter einer Top-10-Line Bälle verteilen.
D-Line
Nach der Verletzung von Derek Rivers und dem überraschenden Abgang von Kony Ealy dürfte neben dem gesetzten Trey Flowers, Geneo Grisom und Lawrence Guy um den vakanten zweiten Defensive End-Posten kämpfen. Malcolm Brown und Alan Branch sind als Tackles gesetzt.
Linebacker
David Harris und Dont’a Hightower dürften gesetzt sein, um den dritten Platz kämpfen Kyle van Noy, Johnathan Freeney sowie der letzte Neuzugang Marquise Flowers. Allerdings würfelt Belichick gerne durch, es kann komplett anders kommen. Hightower mal außen vor, jeder ist ersetzbar – das zumindest das Ziel.
Secondary
Die Secondary dreht sich um die Zahl “drei”: Belichick lässt gerne mit drei Cornerbacks bzw. drei Safties spielen. Heißt konkret: Stephon Gilmore, Malcolm Butler und Eric Rowe bei den CBs, sowie Devin McCourty, Patrick Chung und Duron Harmon bei den Safties. Das könnte eine der besten Defensive Back-Einheiten der Ära Belichick sein.
Fazit:
Die New England Patriots sind das Team der Stunde, der Sieg geht nur über dieses Team. Nach 2007 könnte man wieder einen ungeschlagenen 16-0 Record in der Regular Season aufstellen, die Mannschaft ist auch nach dem Super Bowl-Sieg nur noch stärker geworden. So ehrlich muss man sein. Für alle Patriots-Fans wird’s ein sehr erfreuliches Jahr, für alle anderen heißt’s: hoffen und auf ein Wunder a là New York Giants hoffen (Füge hier den favorisiertes Team ein).
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