Offseason Report 2017: New Orleans Saints

Das hat sich beim besten Team der Welt getan:

Coaching-Änderungen:

 Coach 2016Coach 2017
Wide-ReceiverJohn MortonCurtis Johnson
Defensive LineBill JohnsonRyan Nielsen
LinebackerJoe VittMike Nolan

Wide Receiver:

John Morton verließ das Team um bei den New York Jets als neuer Offensive Coordinator zu agieren. An seine Stelle tritt Curtis Johnson, der schon von 2006-2011 diese Stelle in Louisiana inne hatte und mit den Saints den Super Bowl gewinnen konnte. Johnson dürfte weiterhin die vielen jungen Receiver gut ausbilden und fit für die NFL machen.

D-Line:

Bill Johnson wurde entlassen, die jahrelange Schwäche (mit großer Ausnahme von Cam Jordan), wurde ihm zum Verhängnis. Ryan Nielsen soll es besser machen, er war zuletzt am College bei NC State als D-Line Coach unter Vertrag.

Linebacker:

Ähnlich harmlos agierten die Linebacker der Saints in den vergangenen Jahren. Joe Vitt konnte nichts weiterbringen, er wird von Mike Nolan ersetzt. Die Gruppe wurde in der Offseason in der Tiefe verstärkt.

Free Agency

Spieler verloren/entlassen:

Spieler PositionNeues Team
Brandin CooksWRNew England Patriots
Nick FairleyDTRücktritt
Tim HightowerRBSan Francisco 49ers
B.W. WebbCBChicago Bears
Tim LelitoGTennesee Titans
Jahri EvansGGreen Bay Packers
Kasim EdebaliDEDenver Broncos
Shiloh KeoS?
Luke McCownQB?
Jarius ByrdS
?
Roman HarperS?
Paul KrugerDE?
Kyle WilsonCB?
  • Brandin Cooks

Den größten Verlust in der Saints-Offensive stellt Brandin Cooks dar. Der pfeilschnelle Passfänger schließt sich den New England Patriots an und soll dort noch mehr Dynamik in die Mannschaft bringen. Bei den Saints war er zuletzt nicht mehr mit seiner Rolle zufrieden – Michael Thomas stahl ihm die Show. Leider konnte man die Wogen nicht glätten, Cooks wechselte schließlich vom GOAT Brees zum eh-ganz-guten Tom Brady 😉

  • Nick Fairley

Die bitterste Geschichte der gesamten NFL-Offseason dürfte Nick Fairley widerfahren sein: der Defensive Tackle musste seine aktive Karriere beenden, Herzrhythmusstörungen ließen die hohe Belastung nicht mehr zu. Fairley wäre enorm wichtig gewesen und erst in seine zweite Saison in NOLA gegangen. Wir wünschen gute Besserung!

  • Jairus Byrd

28 Millionen Dollar in zwei Jahren verdient, nach den vielen Verletzungen aber nie mehr an die erhofften Leistungen herangekommen. Es scheint bei den Saints einfach nicht funktionieren zu wollen.

  • Tim Hightower

Der Veteran wurde nicht mehr verlängert, geht in Zukunft im Backfield der San Francisco 49ers auf die Jagd.

  • Jahri Evans

Einer der besten Linemen in der Geschichte der New Orleans Saints verlässt die Franchise nun endgültig (nachdem er bereits im vergangenen Jahr bei den Seattle Seahawks zwischenzeitlich anheuerte). Der Guard spielte noch einmal groß auf, ist aber mit 33 Jahren nicht mehr der jüngste. Evans wird definitiv in die Hall Of Fame New Orleans eingehen, vielleicht schafft er es sogar nach Canton. Im kommenden Jahr will er noch einmal bei den Green Bay Packers angreifen.

  • Roman Harper

Die nächste Saints-Legende verlässt den Klub – auch er zum zweiten mal. Harper war über Jahre hinweg einer der besten Safeties des Teams bzw. auch der NFL. Mit 34 darf er aber über den Ruhestand nachdenken.

  • Kyle Wilson

Der ehemalige Firstround-Pick der New York Jets spielte – wenn fit – gut, leider war das aber nicht oft der Fall. Man trennte sich deshalb von ihm.

  • Kasim Edebali

Für den Deutschen ist der Schritt zu wechseln – vor allem zu den Denver Broncos – eindeutig der richtige. Bei den Saints konnte er sich, ob der schwachen Coaches, wenig weiterentwickeln. Das sollte sich nun ändern.

  • Paul Kruger

Im vergangenen Jahr noch geholt, konnte sich Kruger nicht beweisen. Für ihn selbst ein gutes Jahr, drei Millionen Dollar Gehalt für wenig Leistung.

Spieler verpflichtet/verlängert:

SpielerPositionAltes TeamLänge des VertragsGehalt in Dollar
Larry WarfordGDetroit LionsVier Jahre34 Millionen
A.J. KleinLBCarolina PanthersVier Jahre24 Millionen
Ted Ginn Jr.WRCarolina PanthersDrei Jahre11 Millionen
Adrian PetersonRBMinnesota VikingsZwei Jahre7 Millionen
Manti Te’oLBLos Angeles ChargersZwei Jahre5 Millionen
Alex OkaforDEArizona CardinalsEin Jahr2 Millionen
Daryll TappDLNew Orleans SaintsEin Jahr1 Million
Chase DanielQBPhiladelphia EgalesEin Jahr900 Tausend
Rafael BushSDetroit LionsEin Jahr855 Tausend
John PhillipsTENew Orleans SaintsEin Jahr980 Tausen
Sterling MooreCBNew Orleans SaintsEin Jahr900 Tausend
Travaris CadetRBNew Orleans SaintsEin Jahr850 Tausend
Ryan NassibQBNew York GiantsEin Jahr775 Tausend
Orlando FranklinOLLos Angeles ChargersEin Jahr
  • Adrian Peterson

Nach langem Hin und Her entschied sich AD für ein Engagement bei den Saints – wohl auch, weil kein anderer Verein ein für ihn lukratives Angebot auf den Tisch legte. Der Veteran teilt sich das Backfield mit Mark Ingram, der weiterhin Nummer eins Runningback bleiben soll. Man wird sehen, wie sich Peterson in big easy machen kann. Fit bleiben wäre für’s erste das Wichtigste.

  • Larry Warford

Warford konnte sich in den ersten Jahren in der NFL behaupten und soll das Loch schließen, dass Evans hinterlässt. Eine der wichtigsten Verpflichtungen der Offseason.

  • Ted Ginn Jr.

Der Ersatz für Brandin Cooks. Ähnlich schnell, nur deutlich älter. Aber immerhin einen Spieler vom Divisionrivalen aus Carolina verpflichtet. Brees wird ihn auch gut einsetzen können. Zusätzlich ein guter Move – ein Veteran bei den vielen jungen Passfängern kann nicht schaden.

  • Manti Te’o

Der für seine imaginäre Ex-Freundin bekannte Linebacker kommt von den San Diego Los Angeles Chargers zu den Saints und soll die Linebacker verstärken. Seine Leistungen bis vor seiner Verletzung (Riss der Achillessehne) waren in Ordnung, auf dem Papier eine gute Verpflichtung.

  • A.J. Klein

Wie Ginn kommt Klein von den Panthers und wie Te’O soll er die Linebacker New Orleans’ verstärken. Für ihn gilt dasselbe: auf dem Papier eine gute Verpflichtung, man kann nur hoffen, dass der neue Coach alles aus den neuen Linebackern herausholen kann.

  • Alex Okafor

Der beste Freund von Safety/Linebacker Kenny Vaccaro schließt sich den Saints an. Bei den Cardinals konnte er überzeugen, zumindest wenn er nicht verletzt war. Er soll gegenüber von Cam Jordan für den nötigen Druck sorgen!

  • Rafael Bush

Nach einem Jahr bei den Detroit Lions kehrt Bush wieder zu den Saints zurück. Er dürfte vor allem in den Special Teams zum Einsatz kommen und bringt Tiefe in den Kader.

  • Chase Daniel

Ein weiterer Rückkehrer, Chase Daniel ersetzt Luke McCown als Backup-QB für Brees und kennt Sean Payton bzw. die Franchise gut.

  • Ryan Nassib

Kommt von den New York Giants, war dort Backup von Eli Manning. Aktuell dürfte er sich mit dem ehemaligen Auserwählten (Garrett Grayson) um den dritten QB-Platz streiten.

Draft:

RundePickNamePositionCollege
111Marshon Lattimore CBOhio State
132Ryan Ramczyk OTWisconsin
242Marcus WilliamsSUtah
367Alvin Kamara RBTennessee
376Alex Anzalone LBFlorida
3103Trey Hendrickson OLBFlorida Athletic
6196Al-Quadin MuhammadDEMiami
  • Marshon Lattimore

Einer meiner Highlight-Picks des diesjährigen Drafts. Lattimore ist der beste Cornerback der Klasse, ihn an Nummer elf zu bekommen ist aus Sicht der Saints fantastisch. Wird sofort in die Starting-Formation kommen und für Furore sorgen – sofern der Oberschenkel hält, leider hatte er schon die eine oder andere Verletzung.

  • Ryan Ramczyk

Nachdem Reuben Foster doch noch von den San Francisco den Saints direkt vor der Nase weggeschnappt wurde, wählte man mit dem zweiten Firstround-Pick Ryan Ramczyk. Der Tackle gilt als bester der Klasse und muss nach der Verletzung von Terron Armstead wohl schon früher als gedacht in der Line übernehmen.

  • Marcus Williams

Der Safety von der Universität von Utah ist ein sehr athletisch gebauter, schneller und ein sehr hart-agierender Spieler. Dürfte sich in das spezielle Defensive Back-Set der Saints (Kenny Vaccaro übt eine hybride Rolle aus) einfinden und mit bzw. als Backup für Vonn Bell spielen.

  • Alvin Kamara

Für Kamara tradete man einen Zweit- und Drittrundenpick (Zweitrunder 2018) an die San Francisco 49ers. Kamara ist ein Typ von den Spielern, die Payton besonders gern hat – schnelle Läufer und gute Fänger. Im Set mit Ingram und Peterson dürfte auch er eine Rolle spielen, kann zusätzlich returnen. Allerdings ist der Preis doch ziemlich hoch.

  • Travin Dural

Noch was kurzes zu einem Undrafted Free Agent: Travin Dural spielte an der Universität von Louisiana State (LSU) hatte dort aber wegen den starken Runningbacks (Leonard Fournette, Dariuce Guice) und eines schwachen Quarterbacks wenig Chancen sich in Szene zu setzen. Payton gefällt was er sieht und er wurde mit einem Vertrag ausgestattet. Es würde nicht wundern, wenn er am Ende eine größere Rolle in der Saints-Offensive spielen würde.

Positions-Überblick:

Quarterbacks:

38 Jahre alt und dennoch noch nicht müde: Drew Brees ist das Herz der Mannschaft und immer noch einer der besten Werfer der Liga. Es möge für immer so bleiben. Chase Daniel ist der neue Backup, Garrett Grayson muss sich beweisen, er hätte der Nachfolger von Brees werden sollen, fand sich aber gegen Ende der Saison in der Practice Squad wieder. Ryan Nassib dürfte nicht lange bei den Saints bleiben.

Runningbacks:

Mark Ingram und Sean Payton – ob das noch was wird? Man hat das Gefühl, dass der Head Coach den ehemaligen Heisman-Trophy-Gewinner nicht wirklich mag. Dennoch wird Ingram wieder als Nummer eins im Backfield in die Saison gehen. Adrian Peterson wird auch einige Snaps sehen und beweisen, dass er immer noch einer der besten Läufer der Liga ist. Daniel Lasco dürfte sich mit Alvin Kamara um den dritten Platz streiten.

Wide Receiver/Tight Ends:

Die junge Gruppe wird um den Veteran Ted Ginn Jr. erweitert. Er soll den Abgang von Cooks kompensieren, beide Spieler gehören zu den schnellsten der Liga. Alle Augen werden aber wieder auf Michael Thomas gerichtet sein, der schlussendlich der Grund für die Unzufriedenheit Cooks’ war. Willie Snead kommt aus der Slot und wird wieder viele Targets sehen. Brandon Coleman ist auch noch dabei, eventuell Travin Dural. Fantasy-Spieler werden an dieser Einheit wieder verzweifeln, Brees versteht es wie nur ganz wenige die Pässe gerecht zu verteilen. Coby Fleener sollte ebenfalls einen Schritt nach vorne gemacht haben. Mit Brees kann jeder Receiver am Feld stehen und gefährlich werden.

O-Line:

Max Unger und Terron Armstead verletzten sich leider und fallen zumindest die Hälfte der kommenden Spielzeit aus. Ein herber Schlag für eine eigentlich sehr gute O-Line. Armstead wird von Rookie Ryan Ramczyk ersetzt werden, Kenio Selemente sollte an Ungers Stelle treten. Larry Warford dürfte als rechter Guard auflaufen, Andrus Peat auf der linken Seite. Zach Strief bleibt rechter Tackle. Die Ausfälle sind sehr bitter, die Ersatzmänner versprechen aber auch einiges.

D-Line:

Cam Jordan ist einer der besten Defensive Ends der NFL, bei den Saints aber allein auf weiter Flur. Das soll sich nun ändern, Alex Okafor wird ihm gegenüberstehen und selbst für Druck sorgen wollen. Sheldon Rankins, Firstround-Pick des Drafts 2016, zeigte nach seiner Verletzung, dass er eine vielversprechende Zukunft hat (vier Sacks in acht Spielen). David Onyemata dürfte als zweiter Defensive Tackle auflaufen.

Linebacker:

Alles neu. Neuer Coach, viele neue Spieler. Manti Te’o und A.J. Klein könnten gute Neuzugänge sein, zurückkehren Stephone Anthony, Craig Robertson und vor allem Hau’oli Kikaha, der nach einer vielversprechenden Rookie-Saison die vergangene Spielzeit mit einem Kreuzbandriss ausfiel.

Secondary:

Marshon Lattimore wird dem Team enorm weiterhelfen und zumindest eine Seite stark abdecken können. Kenny Vaccaro ist wichtiger Bestandteil der Secondary, musste aber die letzten vier Spieler der Saison wegen einer Dopingsperre aussetzen. Das gilt es in Zukunft zu vermeiden. Vonn Bell und Marcus Williams sind noch sehr jung, Cornerback Delvin Breaux kehrt von einer Verletzung zurück.

Fazit:

Wie jedes Jahr gilt: offensiv werden die Saints zu den besten Teams der Liga zählen. Es gilt aber hinten endlich dicht zu machen. Viele junge Spieler stehen im Kader, alle müssen einen Schritt nach vorne machen, um in der sehr umkämpften NFC South in die Playoffs einziehen zu können. Es ist aber möglich.

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