Das hat sich in der Offseason bei den Minnesota Vikings getan:
Coaching-Änderungen:
Running-Back:
Kevin Stefanski trainiert ab heuer nicht mehr die Tight Ends der Vikings, sondern die Running-Backs. Er übernimmt den Job von Kirby Wilson, der sein Glück als RB Coach der Cleveland Browns sucht. Der Mann hat also definitiv Lust auf eine Herausforderung.
Tight End:
Da Stefanski nicht mehr zur Verfügung steht, braucht es einen neuen Mann. Und das ist kein geringerer als Pat Shurmur. Shurmur war vergangenes Jahr noch Offensive Coordinator der Philadelphia Eagles, war sogar sehr lange Favorit auf den Head Coach Posten, nachdem man sich von Chip Kelly trennte. Allerdings entschied man sich bei den Eagles für Doug Pederson und gegen Shurmur. Schurmur schließt sich also Mark Zimmers Vikings an.
Offensive Line:
Mit Tony Sparano schließt sich der ehemalige Head Coach der Miami Dolphons und Oakland Raiders den Minnesota Vikings an. Sparano war zuletzt bei den San Francisco 49ers als Tight End Coach engagiert, er ersetzt jetzt Jeff Davidson, der nun die O-Line der San Diego Chargers betreut.
Free Agency
Players signed/re-signed:
Player | Position | Alter | Team 2015 | Länge des Vertrags | Salary |
Harrison Smith | FS | 27 | Minnesota Vikings | 5 Jahre | 51,25 Millionen |
Alex Boone | G | 29 | San Francisco 49ers | 4 Jahre | 26,8 Millionen |
Andrew Sendejo | SS | 28 | Minnesota Vikings | 4 Jahre | 16,7 Millionen |
Emmanuel Lamur | LB | 27 | Cincinnati Bengals | 2 Jahre | 6 Millionen |
Marcus Sherels | CB | 28 | Minnesota Vikings | 2 Jahre | 4 Millionen |
Andre Smith | OT | 29 | Cincinnati Bengals | 1 Jahr | 3,5 Millionen |
Terence Newman | CB | 37 | Minnesota Vikings | 1 Jahr | 2,5 Millionen |
Chad Greenway
|
OLB | 33 | Minnesota Vikings | 1 Jahr | 2,75 Millionen |
Mike Griffin | S | 31 | Tennessee Titans | 1 Jahr | 2,5 Millionen |
Mike Harris | G | 27 | Minnesota Vikings | 1 Jahr | 2 Millionen |
Rhet Ellison | TE | 27 | Minnesota Vikings | 1 Jahr | 1,75 Millionen |
Zach Line | FB | 26 | Minnesota Vikings | 1 Jahr | 1,671 Millionen |
Matt Asiata | RB | 28 | Minnesota Vikings | 1 Jahr | 840 Tausend |
Justin Trattou | DE | 27 | Minnesota Vikings | 1 Jahr | 810 Tausend |
Kendrick Ellis | DT | 28 | Minnesota Vikings | 1 Jahr | 810 Tausend |
Audie Cole | LB | 27 | Minnesota Vikings | 1 Jahr | 840 Tausend |
Adam Thielen | WR | 25 | Minnesota Vikings | 1 Jahr | 600 Tausend |
Bryan Leonhard | TE | 16 | San Francisco 49era | 1 Jahr | 600 Tausend |
Carter Bykowski | LT | 25 | Minnesota Vikings | 1 Jahr | 525 Tausend |
Summe | 126,396 Millionen |
- Harrison Smith
Wurde zum bestbezahltestem Safety, zumindest was die garantierte Summe angeht. Smith verdient garantierte 28,578 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren. Das passt, Smith ist einer der besten Free Safeties die derzeit in der NFL spielen. Für die Vikings ein absoluter Franchise-Player im Backfield. Bitte nicht von der mickrigen einmaligen Einberufung in den Pro Bowl verunsichern lassen: Smith wurde zwei mal in Folge in das wirklich wichtige All-Pro First-team einberufen. Das sollte alles über seine Fähigkeiten sagen.
- Alex Boone
Man muss das sinkende Schiff verlassen, schließlich ist man ja nicht der Kapitän. Das muss sich Alex Boone gedacht haben, als er die San Francisco 49ers verlassen hat. Dabei fing die vergangene Saison sehr vielversprechend an, Boones O-Line konnte 9ers RB Carlos Hyde im ersten Spiel zu 230 rushing Yards verhelfen. Pikanter Gegner: die Minnesota Vikings. Weil aber die restliche Saison in Kalifornien gar nicht nach Plan lief, geht es für ihn jetzt in den Norden nach Minnesota. Bitte nicht falsch verstehen: für die Vikings ein absoluter Gewinn, in San Francisco weint man vermutlich, da die O-Line vermutlich das letzte gesamtheitliche Schmuckstück des Teams ist.
- Andrew Sendejo
Die Vikings scheinen Safeties zu mögen. Neben Harrison Smith bekommt auch Sendejo seinen Vertrag. Allerdings muss er sich mit maximal 16 Millionen Dollar „begnügen“. Sendejo spielt schon seit drei Jahren bei den Vikings, mauserte sich als Strong Safety naben Smith.
- Emmanuel Lamur
Lamur kommt von den Cincinnati Bengals und trifft in Minnesota auf seinen alten Defensive-Coordinator Mike Zimmer sowie auf seine alten Kameraden Terence Newman. Mitspieler die sich aus vergangenen Tagen kennen, gehören bei den Vikings dazu. Siehe Anthony Barr und Eric Kendricks.
- Andre Smith
Ebendso aus Cincinnati kommt Tackle Andre Smith, der zunächst nur für ein Jahr unterschrieben hat und hinter Philip Loadholt als Back-Up eher sporadisch zum Einsatz kommen wird.
Die restlichen Spieler sind für die Kaderbreite gedacht. Michael Griffin schloss sich noch den Vikings an, der Veteran hilft im Backfield mit.
Players lost:
Player | Position | Neues Team |
Mike Wallace | WR | Baltimore Ravens |
Josh Robinson | CB | Tampa Bay Buccaneers |
Robert Blanton | S | Buffalo Bills |
Johnny Lowdermilk | S | Tampa Bay Buccaneers |
Austin Wentworth | OT | Karrierende |
Alex Singleton | LB | Calgary Stampeders (CFL) |
Casey Matthews | ILB | FA |
Jason Trusnik | ILB | FA |
Terrance Plummer | LB | FA |
Brandon Ross | RB | FA |
Travis Lewis | LB | FA |
Bruce Gaston | DT | FA |
- Mike Wallace:
Mike Wallace verlässt die Vikings nach nur einer Saison in Richtung Baltimore. Für Wallace war es kein besonders gutes Gastspiel in Minnesota, spielte er dort doch die schlechteste Saison in seiner Karriere (473 rec Yards/2 TDs). Nachdem er sich den Ravens anschloss, feuerte er noch Richtung Minnesota: „Ich wusste, dass ich dort nicht mehr zurück gehe. Ich brauche einen guten Quarterback“. Jetzt spielt er bei Joe Flacco.
- Josh Robinson
Der 25-jährige Corner Back spielte vergangene Saison keine wirkliche Rolle. Er spielte nur in fünf Spielen und zieht deshalb Richtung Tampa Bay.
- Robert Blanton
Blanton startete nur ein Spiel und probiert es jetzt bei den Ryan-Brüdern in Buffalo.
- Alex Singleton
Hat noch nie ein NFL-Spiel bestritten, war aber zumindest im Kader der Seattle Seahawks, New England Patriots und der Vikings. Singleton wurde heuer in der ersten Runde an sechster Stelle der kanadischen Football-Liga von den Calgary Stampeders gedraftet. Sollte in Kanada besser klappen.
Draft:
Runde | Pick-Nummer | Player | Position | College |
1 | 23 | Laquon Treadwell | WR | Ole Miss |
2 | 54 | Mackenzie Alexander | CB | Clemson |
4 | 121 | Willie Beavers | G | Western Michigan |
5 | 160 | Kentrell Brothers | ILB | Missouri |
6 | 180 | Moritz Böhringer | WR | Schwäbisch-Hall Unicrons |
6 | 188 | David Morgan II | TE | Texas-San Antonio |
7 | 227 | Stephen Weatherly | OLB | Vanderbilt |
7 | 244 | Jayron Kearse | S | Clemson |
- Laquon Treadwell
Treadwell ist ein großgebauter, starker Receiver, mit sehr sicheren Händen. Deshalb dürfte er als NFL possession Receiver und gerade als Red Zone target eingesetzt werden. Treadwell ist nicht der schnellste, kann aber nach dem Catch einige Yards gutmachen. Seine Spezialität sind zudem Screenrouten. Treadwell wird von vielen Experten als bester blocking receiver seit Jahren gesehen.
Allerdings dürfte Treadwells größtes Problem in der NFL seine fehlende Schnelligkeit sein. Beim Combine ließ er den 40-Yard dash aus, an seinem Pro Day lief er die 40 Yards in 4,64s. Damit kann er sich eigentlich kaum gegen schnellere und wendiger DBs in der NFL durchsetzen. Als Slot-Receiver und Red Zone Target kann man ihn gebrauchen, will man tief gehen, spielt man lieber Diggs an.
- Mackensie Alexander
Ach die Corner Backs in diesem Jahr. Alexander war vor dem Combine einer der sicheren First-Round Picks, fiel dann aber tatsächlich in die zweite Runde. Das ist gar nicht ihm selbst zu Schulden, sondern eher den starken Leistungen seiner Konkurrenz auf dieser Position.
Alexander ist nicht der größte Corner und auch nicht der athletischste, aber dennoch ein sehr spannender Spieler. Am College fing er nie eine Interception, allerdings auch, weil in seine Richtung selten gepasst bzw. die Spielzüge von wenig Erfolg gekrönt waren (33% der Pässe fanden einen Mitspieler). Alexander dürfte als Slot-CB in Einsatz kommen, wenn auch noch nicht heuer.
- Moritz Böhringer
DIE Story des diesjährigen Drafts. Ein Europäer hat es tatsächlich über den Draft-Weg in die NFL geschafft. Ein Europäer der nie in den USA Football spielte (und nicht Toni Fritsch heißt). Böhringer Geschichte ist einzigartig. Ein einziges Video brachte ihm Einladungen von fast allen NFL Teams. Die Vikings schlugen schließlich in der dritten Runde zu. Von Schwäbisch-Hall direkt in die NFL. Allein werbetechnisch haben die Vikings alles richtig gemacht.
Was passiert mit MoBo? Zuerst wird er die Spielzüge lernen müssen, die Art der Amerikaner Football zu spielen. Böhringer ist für seine Größe ein enorm schneller Spieler, seine Athletik war es, die ihn in die NFL brachte. Die Vikings werden Böhringer sicherlich behalten und nicht in die Practice Squad schicken, da wäre das Risiko ihn zu verlieren viel zu groß (und der gesamte Trikotverkauf erfreut ein anderes Team). Im ersten Jahr denke ich, wird Böhringer maximal in den Special Teams zum Einsatz kommen, was schon ein sehr großer Erfolg wäre. Sollte er uns wieder einmal alle überraschen und trotzdem einen Snap als Receiver bzw. Tight End sehen, stört das nicht. Hier sieht man mehr.
Die Vikings werden dieses Jahr sehr viele Deutsche Fans gewinnen.
Positions-Überblick:
Quarterback:
Teddy Bridgewater geht in seine dritte Saison. Viele üben oft und gerne Kritik am jungen QB. Ich denke, er wird immer besser. Bridgewaters Spiel wird zwangsläufig besser werden, vermutlich wird er an die Leistung vom Ende seiner Rookie-Saison anknüpfen können. Er hat mit Diggs und Treadwell endlich brauchbare Targets, mit Rudolph noch einen Tight End der produzieren kann. Natürlich ist die Offensive der Vikings sehr stark auf Adrian Peterson ausgerichtet, muss sie auch. Aber Bridgewater wird seinen Weg weiter gehen und sich verbessern. Vor allem dürfte ihm das neue überdachte Stadion der Vikings liegen. Hat das Stadion ein Dach, funktioniert Bridgewater umso besser: bisher warf er in den fünf Spielen indoor im Schnitt 258 Yards und brachte 70,6% seiner Pässe an. Peterson lobte seinen jungen QB indem er in ihm keinen geringeren als Tom Brady wiedererkennt.
Running-Backs:
Adrian Peterson spielte vergangene Saison die drittbeste in seiner Karriere. Und das mit fast einem Jahr NFL Pause. Heuer ist er zwar ein Jahr älter, dennoch kann man aber nichts anders als denselben Output von AD erwarten. McKinnon wartet hinter ihm und zeigt in einigen Momenten schon seine Klasse.
Wide Receiver / Tight Ends:
Wirklich rosig schaut es immer noch nicht aus, aber Treadwell war ein Schritt in die richtige Richtung. Diggs bekommt so mehr Spielraum und auch Wright könnte sich in der Slot besser zurechtfinden. Allerdings darf sich keiner verletzen!
Als TE bleibt nur Rudolph, der gerne zwischen Genie und Wahnsinn jongliert.
O-Line:
Die O-Line war für Bridgewater die reinste Katastrophe. Man hätte auch gar keinen hinstellen können, es wäre oft auf dasselbe gekommen. Allerdings gab es auch massiv Verletzungen in der O-Line. John Sullivan und Phil Loadholt kommen dieses Jahr wieder zurück und werden die O-Line wieder aus der Versenkung holen. Zumindest was den Pass-Block anbelangt. Denn Peterson könnte mit einer schlechten O-Line nicht die drittbeste Saison seiner Karriere spielen. Das run-blocking funktioniert also wirklich ausgezeichnet (Rhett Ellison und Boone dürften das weiterhin regeln).
Defensive:
Von den Front Seven bis zu den Defensive Backs haben die Vikings eine herausragende Defensive. Die D-Line bestehend aus Joseph, Griffen, Floyd, Robinson und Hunter ist eine unglaubliche Macht. Joseph ein fantastscher Nose Tackle, Griffen ein ebenso starker EDGE-Rusher. Und wenn Hunter an seine Rookie Saison anschließen kann dann viel Spaß.
Die Linebacker Barr und Kendricks spielen schon seit dem College zusammen und das sieht man auf dem Spielfeld. Allerdins fehlt es an einem dritten LB.
Wie schon gesagt, haben die Vikings mit Harrison Smith einen – wenn nicht sogar den – besten Safety der Liga. Mit den CBs Munnerlyn, Waynes und Rhodes ist viel Potential da. Waynes und Rhodes waren beide Minnesotas Erstrundenpicks in den vergangenen zwei Jahren. Wird spannend.
Fazit:
Die NFC North geht über Green Bay und Minnesota. Auch heuer sollte die Division an die Vikings gehen, allein wegen der starken Defensive und Peterson in der Offensive. Blair Walsh, Unglücksrabe vom Playoff-Spiel gegen Seattle, spielt übrigens weiterhin bei den Vikings.
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